Über die Story

Stellen Sie sich ein kleines Tal vor, in dem sich mehr als die zwei Hotels nicht befinden. Zwei Hotels?, da würde einer der beiden Besitzer wahrscheinlich aufkreischen. Das eine ist ein kleines Gasthaus und in dem ist ein merkwürdiger Mann abgestiegen, der sich gesellig gibt, aber gleichzeitig bedeckt hält. Eines Tages wird es der Wirtin zu viel und sie verlangt, dass er doch wenigstens einen Teil der Rechnung bezahlt. Der Mann nickt und macht sich am nächsten Tag auf den Weg in die Stadt. Wie es der Zufall will, geht einem Paar, welches gerade in dem Touristenort eingetroffen ist, ein wertvolles Schmuckstück verloren. Wie steht der arme Mann jetzt da? Richtig, als Dieb.

Es ist immer schön, wenn man plötzlich mit alten Bekannten zu tun hat. In diesem Buch bleibt am Anfang nur der Verdacht, es mit einem Bekannten zu tun zu haben. Immer wieder ist vom Commodore die Rede, einem der meistgesuchten Verbrecher Europas. Der schleicht sich an reiche Leute an, um sie dann bei der passenden Gelegenheit auszunehmen und ähnelt in seinem Vorgehen dem Professor, der ebenso schlitzohrig agiert. Maigret hatte mit dem Commodore nichts zu tun, wohl aber mit dessen Sohn, als sich die Tochter eines Notars in diesen verliebt. Aber in diesem Buch ist alles ganz anders…

Monsieur Serge hat sich schon seit Monaten in dem Gasthof »Relais-d’Alsace«, welches in La Schlucht liegt, einquartiert. Er führt ein ruhiges Leben: geht spazieren, isst gerne und gut und zwitschert gerne mal einen mit dem Wirt, der eigentlich mehr darauf aus ist, den Frauen hinterherzusteigen. Die Wirtin ist mit dem Gast auch ganz glücklich, wenn er nur zahlen würde. Eines Tages spricht sie Monsieur Serge darauf an und der meint, er würde das Geld bis zum nächsten Tag besorgen.

Für die Wirtin nicht ganz unwichtig, es handelte sich schließlich um fast dreitausend Francs. Das steckt man nicht so leicht weg.

Der Mann macht sich auf den Weg, um ein Schmuckstück zu verkaufen.

Gleichzeitig trifft in La Schlucht ein Paar ein, dem man das Geld nur ansieht. Monsieur Van de Laer war es, der das Geld hat, am nächsten Morgen aber bemerken musste, dass es weniger geworden war. Man suchte einen Schuldigen und der war schnell gefunden: Monsieur Serge. Er war es, der Geld brauchte und viel Geld am nächsten Morgen hatte. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf ihn und der herbeigeeilte Inspektor Mercier ist sich ziemlich sicher, den Dieb schnell gefasst zu haben.

Serge gibt sich aber so leicht nicht geschlagen: er lässt sich den Tatort zeigen und beweist, dass er es nicht gewesen sein kann. Die Demonstration, die er Mercier und den Van de Lears gibt war so überzeugend, dass man ihm auch trotz seines nicht vorhandenen Alibis und der Tatsache, dass man immer noch nicht wusste, woher er sein Geld hatte, nichts gegen ihn in der Hand hatte.

Allerdings kam dann der Zeitpunkt, an dem der Diebstahl überhaupt nichts mehr zählte. Irgendjemanden ist aufgefallen, dass Monsieur Serge eine große Ähnlichkeit mit den Beschreibungen des Commodore aufwies. Für ihn, und nur für ihn, macht sich Kommissar Labbé auf den Weg in den kleinen elsässischen Ort, um zu prüfen, was an den Gerüchten dran ist.

Labbé ist von Natur aus sehr ruhig und auch Monsieur Serge scheint nicht aus der Ruhe zu kommen, reagiert auf die Verdächtigungen nur verwundert.