Über die Story
Mit jedem neuen Fall kommt eine Kleinigkeit an Annehmlichkeiten hinzu: bezahlt wurde er ja schon, der kleine Doktor, aber dieser Fall lässt ihn in völlig neue Dimensionen vorstoßen: denn wann saß er schon mal auf einem Passagierschiff und durfte sich an teuren Getränken und Zigarren erfreuen. Dollent kann kaum genug bekommen!
Er wurde von einer Reederei nach Bordeaux gerufen, die in höchstem Maße verzweifelt war: auf einem ihrer Schiffe hatte es einen Mord gegeben. Nicht, dass ein wirklich reicher und beliebter Mann ermordet wurde, nein, zu allem Unglück wurde auch noch die Tochter eines anderen reichen und einflussreichen Mannes verhaftet. Gegen sie spricht nicht sehr viel, außer der Tatsache, dass der Stewart sie mit einer Waffe in der Hand beim gerade Sterbenden erwischte. Die Polizei braucht nicht viel mehr.
Der gute Vater mag nicht an die Tat glauben, und auch der Kapitän, der während der Fahrt immer mal wieder mit der jungen Dame flirtete, mag nicht recht an die Schuld des Mädchens glauben. Er hat einen anderen Verdacht: der Verstorbene hatte seinen Neger bei der Reise dabei und der war verschwunden: wer, wenn nicht er, soll es gewesen sein? Der Doktor denkt sich seinen Teil, die Polizei auch. Einen Schwarzen, gerade in der damaligen Zeit, in Bordeaux zu finden war nicht schwer. Er hatte kaum die Gelegenheit unerkannt unterzutauchen, zumal er kein Wort französisch sprach. Der Anzug, der ihm von seinem Arbeitgeber gekauft worden war, war nicht von dem Schnitt, der Unauffälligkeit versprach.
Der kleine Doktor, überwältigt von dem Angebot der Reederei, die in Bordeaux einigen Einfluss besaß, und deshalb der Polizei »empfehlen« konnte, dem Doktor freie Hand zu lassen. Was macht man zuerst in einem solchen Fall als Allererstes? Eine Tatortbesichtigung will man meinen. Dollent als erfahrener Detektiv macht es nicht viel anders, schaut sich die Räumlichkeiten an und weiß danach: Cairol, der Ermordete, hat nicht mit einem Anschlag von außen gerechnet, er hatte vielmehr die Ahnung, dass die Attacke von einem der Passagiere des Schiffes kommen würde. Aber warum, dass ist die Frage…
Die Hoffnung ruht auf der Polizei, auf dass sie den Diener mit dem Namen Victor Hugo findet. Von da an scheint sich alles wie von selbst zu ergeben.