Zu den guten Simenon-Nachrichten in diesem Jahr gehört, dass wir einen neuen Simenon in deutscher Sprache »geschenkt« bekommen haben. Mit Richter Froget dürfen wir eine neue Figur aus dem Simenon-Universum kennenlernen. Dies Geschichten hatte Simenon zum allergrößten Teil als »Georges Sim« veröffentlicht, heißt also unter Pseudonym.
Der Kampa-Verlag hat preisgegeben, was er im nächsten Frühjahr veröffentlicht. In der Vorschau sind zwei Titel von Simenon zu finden: Bei dem einen Titel handelt es sich um den Reportage-Band (der vor ein Paar Jahren schon angekündigt war) und man sich nun freuen kann, dass er erscheint. Die zweite Veröffentlichung ist ein weiterer Pre-Maigret.
Die ersten Ausgaben von Simenon erschienen 1935 in Deutschland. Damals noch unter dem Namen Georg Simenon. In den vergangenen neunzig Jahren sind eine Vielzahl von Ausgaben erschienen.
Da kommt man sich einigermaßen dumm vor, wenn man in einer Rubrik das Wort »Garant« verwendet und sich herausstellt: Pustekuchen! Indizien tauchten schon im Frühjahr auf, als die ersten Titel gar nicht oder später erschienen. So etwas passiert und kann die verschiedensten Gründe haben. Aber im Oktober gab es nicht nur keinen Non-Maigret – es gab nichts.
Gut Ding will Weile haben – nun ist es aber so soweit: Am 31. Mai erschien der erste Band der Simenon-Bibliografie, in dem die deutschsprachigen Maigret-Veröffentlichungen gelistet sind. Herausgekommen ist ein merkwürdiger Zwitter aus einer Bibliografie und einem Werkführer, denn zu jeder einzelnen Maigret-Geschichte gibt es einen kleinen Teaser.
Oft sind es die Cover von Büchern, die als Türöffner in die Herzen der Lesenden dienen. Sie erwecken Neugierde und verraten vielleicht ein wenig, was von der Geschichte zu erwarten ist. Ein langweiliger Umschlag sorgt dafür, dass ein Buch unbeachtet im Regal stehen bleibt. Kurt Dröge hat sich mit Maigret-Titelbildern anhand der »Alte Dame«-Geschichte beschäftigt.
Das Herbstprogramm für die Simenon-Taschenbücher steht fest: Die Leserinnen und Leser erwarten diesmal vier Titel, allesamt Maigret-Stories. Langjährigen Beobachter:innen dürften eine Reihe von Aspekten auffallen, die einerseits überraschen und andererseits auch gut zu erklären sind. Einigermaßen unklar bleibt jedoch, wohin die Simenon-Reise geht.
Schon ganz am Anfang, und das ist ein paar Jährchen her, machte Verleger Daniel Kampa den Simenon-Liebhaber:innen Appetit. In deutscher Sprache würden Geschichten von Simenon erscheinen, versprach er, die bisher nie übersetzt wurden. G7 kam, auch in die Agentur konnte man hineinschnuppern. Nur die Fans wollten mehr – Zeit, sich auf den Herbst 2024 zu freuen ...
Die Preisfrage: Womit werden Simenon-Liebhaber im nächsten Frühjahr überrascht? Steht doch das Ende der Maigret-Reihe bevor, da könnte das eine oder andere Schmankerl jenseits der Maigret-Welt folgen. Das mag die Hoffnung der Leserinnnen und Leser gewesen sein. Diese Erwartungshaltung muss enttäuscht werden. Ein Blick auf das, was da kommt ...
In hektischen Zeiten begnügte sich der Kommissar schon mal mit einem Sandwich, was er sich von der Brasserie Dauphine bringen ließ, oder einem Sauerkraut zwischendurch. Aber einem guten Essen war der Mann nicht abgeneigt. Wer sich informieren möchte: Es gibt Literatur dazu ...
Schon im Frühjahr letzten Jahres kristallisierte sich heraus, dass es einen dritten Band in der Plaudern-Reihe geben würde. So wie der Vorgänger hat auch dieser Band einen Fokus und der liegt diesmal auf dem Mittelmeer, insbesondere auf die Insel Porquerolles. Diese stellt Simenon in seinen Geschichten immer mal wieder in den Mittelpunkt, sie ist der heimliche Star.
Das Bemerkenswerte am diesjährigen Herbstprogramm besteht aus dem, was nicht angekündigt wird. Zumindest, wer die Programmvorschau aus Zürich betrachtet. Zum Thema Simenon ist da eine Neuaufbereitung von Weihnachtsgeschichten zu finden und die Möglichkeit, mit – wahlweise – Simenon, Maigret oder Madame Maigret zu kochen. Aus Hamburg gibt es dagegen Kontinuität zu vermelden.