Das fleißige Leben des Georges Simenon
Zusammenfassung
Jean Améry beschreibt Georges Simenon als einzigartiges Erzähltalent mit beeindruckender Arbeitskapazität. Obwohl Simenon äußerlich unauffällig wirkt, zeigt er in Interviews Geschick darin, das Gespräch zu lenken und unangenehme Fragen zu vermeiden. Sein literarisches Werk zeichnet sich durch einen »nackten Stil« aus, der ohne überflüssige Adjektive auskommt. Simenons Frau Denise unterstütze ihn als Kritikerin und Managerin und schütze ihn vor ungebetenen Gästen. Simenons Vermögen und die genaue Anzahl seiner veröffentlichten Bücher sind schwer zu überblicken. Er hat in seiner Karriere zwischen 400 und 450 Romane verfasst, viele unter Pseudonymen. Der Erfolg seiner Kriminalromane, insbesondere der Maigret-Serie, beruht auf der tiefen menschlichen Dimension, die er seinen Charakteren verleiht. Simenons Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt und oft verfilmt. Améry verweist darauf, dass Simenon in seinen »echten« Romanen, die von menschlichen Schicksalen und Besessenheiten handeln, die Struktur des Kriminalromans revolutioniert hat. Simenon beschreibt sich selbst als von Zweifeln geplagt, ob seine Werke den Test der Zeit bestehen werden. Jean Améry unterlief der Irrtum, dass Simenon in seiner Jugend Georges Sim geheißen habe.