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Zusammenfassung

Wurde man in dem Maigret-Serien-Beitrag »Der Botschafter« einige Male, immer wenn der Kommissar einsam von Haus zu Haus marschierte, um dem Mord auf die Spur zu kommen, mit sinnlosen Hubschrauberlifts in den Himmelgehoben, ein Vergnügen bot dieser Maigret trotzdem nicht. In der Inszenierung von Sephane Bertin war er gar, um es ganz klar zu sagen, äußerst fade. Die Regie verließ sich auf die optische Präsenz der Charakterkopf-Inhaber: den pfeifenrauchenden, in der leicht genüsslich-misslaunigen Art eines Jean-Richard kann man akzeptieren; man hätte sich auch früher schon an arg synthetischen diesmal allerdings arg überzogenen deutschen Synchronton gewöhnt, aber damit hat sich das Reizvolle dieses Fortsetzungs-Maigrets auch schon.
Was war zu sehen? Ein ständig verschnupfter Assistent, eine verdächtig dreinblickende Lebensbegleiterin und ein hölzerner Traum vor der schalen Realität verteidigenden Grafen. Dazu viel scheppernde Dialogpassagen, in denen nichts passiert. Überhaupt geschah nichts, was Neugierde oder nur Verdachtsmomente erregt hätte. Alles musste in dieser Geschichte durch den Dialog transformiert werden. Schade, denn gerade dieses Spiel zwischen Wirklichkeit und Phantasie hätte doch einen reizvollen Krimi ergeben müssen.