Über die Story
Wenn man gemein wäre, dann würde man sagen, dass Simenon seine Geschichten mindestens zweimal ausgeschlachtet hat, immer wieder kehren Motive wieder, kommen dem Leser vertraut vor. Allerdings macht das Simenon nicht allein, es fällt bei ihm, ob der Masse der produzierten Werke, nur besonders auf.
Auch diese Erzählung hat einen Verwandten: »Man tötet arme Leute nicht«. Im Unterschied zu der Maigret-Erzählung gibt es diesmal keine Toten zu beklagen.
Held der Erzählung ist Charles Perrin. Im Alter von 43 Jahren hatte er schon 17 Jahre Ehe hinter sich und wohnte mehr oder weniger glücklich in der Rue Saint-Antoine. Jeden Tag machte er sich auf den Weg zur Arbeit und freute sich am Abend über Frau und Kind, die prächtig gedeihten, auch wenn die Frau mit der Karriere ihres Mannes, besser gesagt, mit dem fehlenden Karrierewillen ihres Mannes nicht ganz zufrieden kam.
Zu diesem Zeitpunkt stieß dem Mann sein größtes Unglück zu: er gewann im Lotto. Er beschloss, dass niemand von dem Gewinn erfahren sollte und fing an ein Lügengebäude um sich herum aufzubauen: er kündigte die Arbeit und verbrachte die Zeit in Bibliotheken. Er musste allerdings jeden Morgen zu Arbeit fahren und seiner Frau immer die dollsten Geschichten von seinem wundersamen Aufstieg in der Firma erzählen.
Das kann natürlich nur in die Hose gehen…