Der andere Porquerolles-Roman
Es handelt sich hier um eine ältere Version der Werk-Beschreibung. Mit dem Plus-Zeichen unter der Überschrift kommen Sie zur aktuellsten Version zurück.
Man(n) soll nicht immer an den gleichen Orten Urlaub machen. Es gibt so viele schöne Ecken, die man nicht kennt, und die sehenswert sind. An diese Stelle gehört noch der obligatorische Hinweis, dass man auch nicht immer in die Ferne schweifen muss, auch in Frankreich gibt es schöne Ecken.
So ähnlich dachte es sich auch Monsieur Mahé, bevor er sich entschloss, seinen Urlaub auf Porquerolles zu verleben. Porquerolles? Seine Frau ist entgeistert, seine Kinder haben noch keine Meinung dazu. Sie, die immer Urlaub in Le Guens an der Sèvre verbringen. Nun, sie lassen dem Mann ihren Willen, schließlich verdient er das Geld, schließlich ist die Frau so erzogen worden, ihrem Mann nicht unbedingt zu widersprechen.
Der Urlaub wird ganz anders als geplant: Frau und Kinder verbringen den Tag am Strand, der Mann angelt. So war das vorgesehen. Nicht vorgesehen war zum einen, dass er die Tage auf dem Meer verbringt, zumal er noch nicht einmal das fängt, was er sich wünscht: Rotbrassen. Zum anderen hat er nicht vorhergesehen, dass ein Insel ein Platz ist, wo sich schnell herumspricht, dass er Doktor ist. So wird er einmal vom Angeln weggeholt, um einer Sterbenden zu helfen. Als er kommt, ist die Frau gestorben. Helfen konnte er so oder so nicht.
Er ist aber absolut fasziniert von dem Platz, an dem die Familie lebt; noch mehr kann er sich für die älteste Tochter der Familie begeistern: Elisabeth. Allerdings bleibt es ein Wunschtraum, etwas nicht Erreichbares. François Mahé ist etwas über dreißig und ziemlich übergewichtig. Junge Mädchen pflegen nach diesem Typ Mann nicht zu schauen, in der Regel riskieren sie noch nicht einmal einen Blick – Mahé kann davon ausgehen, dass er für Elisabeth Luft ist.
Der Urlaub vergeht und man fährt wieder nach Hause. Ein Jahr vergeht, die Planungen für den Urlaub werden gemacht, die Sèvre steht wieder auf dem Programm. Eingelullt vom Alltag macht sich der Doktor wohl auch keine großen Gedanken darum, bis eines Nachmittags in einem Gespräch er die Worte fallen lässt:
»Ich frage mich, ob wirklich…
... die Sèvre wieder an der Reihe ist. Nein, ist die Antwort. Den Arzt zieht es wieder auf die Insel im Mittelmeer. Nichts kann ihn abbringen. Seine Frau und auch sein bester Freund ahnen nicht, was den Mahé treibt. So zieht die Familie in den Ferien wieder auf die Insel und soll dies in Zukunft Jahr für Jahr tun, die Erinnerung an die Sèvre verblasst und der Doktor wird auf der Insel so etwas wie ein Einheimischer.