Über die Story
Die Frage, wer hier zuerst dagewesen war, ist schnell beantwortet, und doch etwas überraschend. Normalerweise hat man zuerst eine Erzählung, aus der dann später ein ausgewachsener Roman wird. So war es auch meistens bei Simenon. In diesem Fall verhält es sich anders: Zuerst entstand der Roman Wellenschlag, später folgte dann diese Erzählung.
Jean steht kurz vor der Hochzeit und ist in den letzten Vorbereitungen. Der Anzug muss noch abgeholt werden und eine allerletzte Frage ist noch zu klären. Wer ist seine Mutter? Er hat den Glauben verloren, dass er bei seinen Tanten lebt. Zumindest eine von den beiden müsste seine Mutter sein. Er hat immer wieder Bemerkungen von Dorfbewohnern und Freunden gehört, nur wennm an denen eine konkrete Frage stellt, dann drückten sie sich um eine Antwort.
Sicher war, dass die beiden eines Tages aus dem Hof »Am Ende der Welt« verschwanden und vier Monate später mit einem Kind zurückkehrte, von dem sie behaupteten, dass es ihr Neffe wäre. Vater sollte der Bruder der beiden sein, aber es schien so, dass dieser zu dem Zeitpunkt schon längst in Afrika weilte. Dann stimmte das nicht mit der Aussage überein, welche die Beiden gegenüber Jean machten, dass sie die Mutter nicht kennen würden.
Es war zum Haare ausraufen. Keiner wollte etwas sagen. Jean möchte aber unbedingt wissen, wie die Verhältnisse sind, bevor er in den heiligen Stand der Ehe trat. Die beiden Schwestern machten es dem jungen Mann nicht leicht. Es hat fast den Eindruck, dass sie diejenige von den beiden Schwestern, die dann »nur noch« Tante war, sich zurückgesetzt fühlte. Schon in Wellenschlag gab es eine Erpressung. Hier ist es aber nicht etwa eine Erpressung von draußen, sondern die Schwestern setzen sich gegenseitig unter Druck.