Über die Story

Alles muss seine Ordnung haben: Bevor Madame Maigret das Haus verlässt, um sich von einem Zahnarzt verwöhnen zu lassen, setzt sie ein Hühnchen auf, damit das Mittagessen gesichert ist. Sie wird von einer Bekannten gebeten, doch kurz auf das Kind aufzupassen, denn, so erzählt diese Madame Maigret, sie hätte schnell eine Angelegenheit etwas zu erledigen. Die Frau kommt nicht wieder und Madame Maigret macht sich um mehr als nur das Hühnchen Sorgen.

Madame Maigret war auf dem Weg zum Zahnarzt. Der Zahnarzt wurde ihr von einer guten Bekannten ans Herz gelegt und so nimmt Madame Maigret jeden Montagmorgen die Fahrzeit von über einer Stunde in Kauf. Hinzu kommt, dass sie sich angewöhnt hat, die Zeit vor ihrem Termin in einem Park vor der Praxis zu verbringen. Dabei hatte sie eine junge Frau und ihr Kind kennen gelernt.

Eines Tages bittet die Fremde Madame Maigret doch eine kleine Weile auf das Kind aufzupassen. Madame Maigret – die keine eigene Kinder hatte – war bereit, für kurze Zeit die Ersatzmutter zu spielen. Das Problem war nur, dass sie mit dem Kind sitzen gelassen wurde. Während sie mit dem – mittlerweile quengelnden – Kind im Park saß, verstrich ihr Zahnarzttermin und das Huhn im Topf zu Hause hatte wohl auch einen nichtservierbaren Zustand angenommen. Beides harte Schläge für Madame Maigret – Unpünktlichkeit war ein Graus für sie, einen Termin zu verpassen fast undenkbar, und sie pflegte zu Hause zu sein, wenn ihr Mann zum Mittag kam. Fast zwei Stunden saß sie im Park, bis sich die Frau bemühte, ihr Kind abzuholen.

»Ich weiß überhaupt nichts, außer dass ich nicht zum Zahnarzt gehen konnte, dass mein schönes Huhn verbrannt ist und dass du hier am leeren Tisch sitzt und Käse isst wie ein ... wie ein ...«
Da ihr kein passendes Wort einfiel, brach sie in Tränen aus. Schluchzend lief sie ins Schlafzimmer, um sich umzuziehen.

Eine Leiche im Heizkeller

Während seine Frau mit den harten Schicksalsschlägen zu kämpfen hat, wird Maigret das Ziel einer Pressekampagne. Der Rechtsanwalt Philippe Liotard versucht auf diese Art und Weise, seinen Mandanten aus der Haft freizubekommen. Dieser - Frans Steuvels - war unter dem Verdacht des Mordes festgenommen, in seinem Heizofen hatte man Überreste eine männlichen Leiche gefunden. Steuvel – der von allen als ein ruhiger, zurückgezogener Mann beschrieben wird – bestreitet alles, nur lassen sich menschliche Rückstände im Heizofen schlecht als Zufall bezeichnen.

Es begann damit, dass am Quai ein Brief – anonym selbstverständlich – eintraf, in dem daraufhingewiesen wurde, dass Buchbinder an der Rue de Turenne (Steuvel) eine Leiche verbrannt hätte. Maigret schickt daraufhin Lapointe zu dem Buchbinder, um die Geschichte zu überprüfen. Bei der Untersuchung, bei der sich Lapointe als Gesundheitsinspektor ausgibt (was ja durchaus nicht falsch ist), stößt er auf einen Koffer, der sehr schwer und sehr verdächtig ist. Lucas, der später die Hausdurchsuchung vornimmt, findet diesen Koffer nicht mehr vor – dafür aber die Rest im Ofen.

Während Steuvels Rechtsanwalt der Pariser Presse erklärt: »Von der sogenannten Unfehlbarkeit des Kommissar Maigret haben wir jetzt reichlich genug.«, untersucht dieser die Aussage der Frau Steuvels, die behauptet, sie hätte vor der Entdeckung der Tat ein Telegramm aus Concarneau bekommen, dass ihre Mutter schwer erkrankt sei. Das dies nicht stimme, davon habe sie sich vor Ort überzeugen können. Das sie dieses Telegramm bekommen hat, konnte Torrence in Concarneau bestätigen. Nur wer es aufgegeben hatte, blieb ein Rätsel.

Maigret entschließt sich, dem Untersuchungsrichter zu empfehlen, den Buchbinder weiter in Haft zu behalten.

Die Entdeckung

Der Kommissar hatte seinen engsten Vertrauten von Madame Maigrets Abenteuer erzählt. Erstaunt muss er am nächsten Tag die Geschichte unter der Überschrift »Madame Maigrets Missgeschick« in der Zeitung lesen. Lucas, der bei der Erzählung Maigrets dabeigewesen war, ist empört – es gab einen Maulwurf unter ihnen. Jetzt Maigret auch klar, warum sich die Presse und der Rechtsanwalt Steuvels in diesem Fall so außerordentlich gut informiert waren: die Informationen stammten aus dem inneren Kreis der Kriminalpolizei.

Die Spur führt zu Lapointe, der bei den Gesprächen anwesend ist. Maigret sucht in ihn zu dringen, der kleine und unerfahrene Inspektor kann sich aber nicht erinnern, mit irgendjemanden von der Presse oder einem Privatdetektiv gesprochen zu haben. Nur gegenüber seiner Schwester erwähnt er ab und zu mal ein paar Sachen…

Madame Steuvel, die jeden Tag in das Gefängnis zu ihrem Mann fährt, berichtet dem Kommissar aufgeregt, dass auf dem Weg ins Gefängnis jemand versucht hat, dass Essen, dass sie ihrem Mann mitnimmt, zu vergiften. Sie habe deutlich bemerkt, wie jemand sich an den Behältern zu schaffen machte und sobald sie es bemerkte, habe er die Gefäße umgestoßen.

Die Sache wird immer verworrener. Madame Maigret fängt unterdessen an, ihre Blamage aufzuarbeiten und Ermittlungen auf eigene Faust zu führen.