Über die Story
Geneviève Doche hat zusammen mit Albert Moritain großen Spaß. Sie sind in einem Alter und es ist ansonsten auf der »Gordon« ziemlich langweilig. Sie sitzen gern beieinander und machen sich über die anderen Passagiere auf dem Schiff, einer Mischung aus Frachter und Passagierschiff, lustig. Die Anzahl der Opfer ist allerdings nicht sehr groß.
Albert Mortain besitzt viel Witz und weiß die junge Frau zu unterhalten. Zu den Schattenseiten zählt, dass der Sohn aus wohlhabenden Hause nichts, was er anfängt, beenden kann. So ist das Studium der Rechtswissenschaft, zu welchem ihn die Familie delegiert hat, rasch beendet worde – allerdings nicht mit Erfolg.
Geniviève war da ein ganz anderer Typ: zielstrebig und aus kleinen Stapfen kommend, schon erfolgreich, obwohl vom Charakter her sanft und vernünftig. Für sie sprach, dass sie an den besten Schulen Sidneys als Französischlehrerin unterrichtet hatte. Nun haben sich die beiden getroffen, Albert auf dem Weg nach Australien, um als Praktikant bei einem Rohwollehändler zu arbeiten.
Sie hatten ihren Spaß, haben sich verliebt und hatten sich verlobt. Das alles auf dem Schiff. Dann kam eine harte Bewährungsprobe, als der Kapitän die Passagiere zu sich rief:
»Meine Damen und Herren ... Hm! Ein bedauernswerter Vorfall ... Hm! ... Ein außergewöhnlich ernster Vorfall ... Hm! ... hat sich auf unserem Schiff ereignet…«
Er war wahrscheinlich der sanftmütigste und friedliebendste Seemann auf dem ganzen Pazifik. Er verbrachte seine Tage damit, in seiner Kabine Aquarelle zu malen, wobei er Postkarten als Vorlage benutzte.
Die Aufregung hatte ihm die Röte ins Gesicht getrieben, und er wagte nicht, seine Passagiere anzusehen, als er zum Schluss kam:
»Man hat Lady Bramsons Schmuck gestohlen!«
Das ist natürlich ein ungewöhnlicher Vorfall, der alle Passagiere in Erregung versetzte - außer Madame Bramson, die schon erregt war. Der erste Verdächtige an Bord ist (oder zumindest macht er sich dazu) Albert. Vielleicht, weil er bei der Zusammenkunft der Passagiere mit dem Kapitäns ob des traurigen Zwischenfalls, es sich nicht verkneifen kann, seine Stimme zu erheben. Es hilft auch nicht, dass bei der Durchsuchung der Kabinen nichts gefunden wird. weder bei ihm noch bei einem anderen Passagier. Zum Beispiel bei Will, dem Liebhaber der Dame, einem Mitglied der indischen Armee (allerdings anderer als der weißen Hauptfarbe, was einen Skandal verursachen würde, wäre es im gesellschaftlichen Umfeld von Lady Bramson bekanntgeworden, aber das ist ja wieder ein ganz anderer Schnack).
Dann wird der Verlobten von Albert, der lieben Geneviève, von Madame Cosmos, der man das Sprechen gar nicht zugetraut hätte, zugetragen, dass Albert in der Nacht vorher (in der ja auch der Schmuck gestohlen worden sein soll), die Kabine der Lady besucht hätte. Sie, Madame Cosmos, könnte sich ja kein Urteil darüber erlauben, was das passiert sei, allerdings halte sie es so oder so nicht für angebracht, dass sich Mademoiselle Doche mit dem jungen Mann abgäbe. Geneviève rettet sich aus der Situation, in dem sie behauptet, Albert wäre in ihrem Auftrag dagewesen. Zur Rede wird er von ihr trotzdem gestellt und gesteht reumütig, dieser hochnäsigen Frau zum Opfer gefallen zu sein.
Geneviève hat schon lange beschlossen, dass sie ihre eigenen Ermittlungen aufnimmt. Sie hat geschworen, dass sie an die Unschuld Alberts glaubt und macht sich nun daran, den wahren Täter zu fassen. Kandidaten gibt es da einige, schließlich hat ja auch Will so seine Aktien bei der Lady, Madame Cosmos verhält sich auch merkwürdig und einmal abgebügelt von der Lady, mag Geneviève auch sie nicht aus dem Kreis der Verdächtigen ausschließen. Vielleicht handelt es sich um ein vorgetäuschtes Verbrechen? Das soll es ja alles geben!
Um ihre Untersuchungen zu beschleunigen, setzt die junge Frau ihre Reize bei der Mannschaft ein. Zielstrebigkeit, weibliche Verführungskünste und Sanftheit heißen die Rezepte zur »Errettung« ihres Alberts.