Über die Story
Was für den einen ein Glücksfall ist, kann für den anderen zum Unglücksfall werden. Der Tod des Monsieur Cassieux ist für den Monsieur sicher kein Glücksfall. Er lag mit einem Gichtanfall danieder und seine Frau kümmerte sich um ihn.
Für Marie Dudon sah die Sache ein wenig anders aus. Sie plagte sich. Sie musste Wasser aus einem Zwischenstock holen, mehrmals am Tag. Eine beschwerliche Tätigkeit. Ihr Mann war unterwegs, um das Arbeitslosengeld zu holen.
Aus dem Fenster sah sie, wie Madame Cassieux ihren Mann mit Medizin versorgte. Irgendetwas stimmte nicht an dem Bild. Die Frau des kranken Mannes ging ins Bad und agierte sehr vorsichtig. Sie ließ Wasser in ein Glas, nahm aus einem Schrank ein Pülverchen, dass sie in dem Glas verrührte. Sie achtete darauf, leise zu sein, das konnte Marie Dudon beobachten. Im Anschluss ließ sie das Pülverchen in einer ihrer Taschen der Bluse verschwinden und ging in das Krankenzimmer. Sie sagte etwas zu Monsieur Cassieux und gab ein paar Tropfen in das Wasserglas. Der Kranke verzog angewidert das Gesicht, als er das Gebräu trank. Anschließend wurde er gebettet und seine Frau ließ die Vorhänge herunter. In dem Augenblick trafen sich die Blicke. Marie Dudon erkannte, dass sie bei ihrer Beobachtung gesehen wurde, und Madame Cassieux wusste, dass sie eine Mitwisserin hatte.
Für Marie stellte der Tod von Monsieur Cassieux einen Ausweg dar. Sie überlegte, ob es besser wäre von der Mörderin einen Haus oder gleich Bargeld zu verlangen. Ein Haus wäre nicht schlecht, denn sie hatte gehört, dass es durchaus auch kleinere Häuser mit Gas, Elektrizität und Wasser gäbe, die komfortabel wären. Sie nahm sich fest vor, Madame Cassieux aufzusuchen.
Aber Erpressung ist ein Verbrechen und eigentlich sollten sich Verbrechen nicht lohnen.