Louise Laboine

Etwa zwanzig Jahre alt. War sehr schüchtern und offenbar auch ängstlich.

Wurde erschlagen und ohne Papiere am Place Vintimille aufgefunden. Hatte die Kleidergröße 38.

Trug ein geliehenes Kleid, ein wenig abgetragen schon, dass sie sich bei Elisabeth Coumar (Mademoiselle Irène) geliehen hatte. Ihre eigene Kleidung bestand aus einem selbstgeschneiderten Kleid und einem Kaufhaus in der Rue La Fayette gekauftem Mantel.

Kam mit etwa sechszehn Jahren nach Paris und hatte eine Stelle in einem Büro gefunden. Sie erzählte, dass sie dort Briefmarken auf die Post aufgeklebt hatte und die Stelle verlor, da ihr der Chef nachstellte und sie sich gewehrt hatte. Gab gegenüber Madame Crêmieux an, dass sie in einem Büro arbeiten würde. Hatte immer wieder wechselnde Stellen und blieb nach Auskunft von Madame Marcelle nie sehr lange an einer Stelle, was auch damit zu tun hatte, dass sie eine schlechte Bildung hatte und die Rechtschreibung nicht gut war.

Sie quartierte sich bei Jeanine Santini ein, eigentlich vielmehr bei deren Tante, bis diese sie entdeckte und rausschmiss. Dann lebte sie zwei Jahre mit ihrer Freundin in der Rue de Ponthieu. Hatte in der Zeit auch einen Urlaub mit ihrer Freundin in Deauville verbracht, kam aber eher zurück. Die Concierge konnte nicht sagen, was vorgefallen war.

Anschließend wohnte sie in einer Pension in der Rue d’Aboukir und arbeitete als Verkäuferin in einem Laden am Boulevard Magenta.

Zog vor Neujahr bei Madame Crêmieux in der Rue de Clichy zur Untermiete ein. Da sie die Miete nicht zahlen konnte, wurde ihr von der Vermieterin am Vorabend des Mordes das Zimmer gekündigt.

War nicht sehr gesellig und entsprach nicht den Erwartungen ihrer Vermieterin, weshalb dieser der Rausschmiss leichter fiel. Der Vermieterin gefiel auch nicht, dass sie offenbar in dem wirklich guten Zimmer kochte.

Rose, das Dienstmädchen der Nachbarin, wusste nicht, wie die junge Frau hieß, meldete sich aber bei Maigret, weil sie wusste, dass sie Madame Crêmieux wohnte. Für sie sah Louise Laboine wie eine traurige Filmschauspielerin aus. Sie hatte sie am Square de la Trinité (Place de la Trinité sitzen sehen, da sie dort mit den Kindern ihrer Herrschaften nachmittags hinging. Maigret folgerte daraus, dass Louise Laboine keine feste Anstellung mehr hatte.

War vermutlich katholisch, ging aber nicht in die Kirche.

 »Maigret und die junge Tote«
  Register-Einträge zu »Maigret und die junge Tote«