Otto Müller
Erfinder, 40 Jahre alt, geboren 1889 in Wilhelmshaven, Sohn eines kleinen Beamten, und begann mit sechzehn Jahren als Gehilfe eines Zahnarztes in Emden zu arbeiten.
Nach dem Militärdienst heiratete er eine ältere Frau namens Falken und entwickelte einen Zahnkitt, auf den er ein Patent erhielt. Während des Ersten Weltkriegs erfand er mehrere medizinische Geräte und diente in einem Kölner Krankenhaus.
Nach dem Krieg geriet Müller in finanzielle Schwierigkeiten, verlor 1928 sein Vermögen und lebte mit seiner zweiten Frau, einer ehemaligen Barsängerin, in einer Pension. 1929 reiste er nach Paris, wo er erfolglos versuchte, einen Kokainhandel aufzuziehen und Patente, die er nicht hatte, zu vermarkten. Suchte Arbeit als Dolmetscher, wurde aber nicht genommen.
Müller wurde in Paris verdächtigt, seinen früheren Schulkameraden Helmut Karr ermordet zu haben, um an dessen Geld zu gelangen. Es gab belastende Indizien, darunter der Besitz von Sand von einem bestimmten Ort und eine widersprüchliche Zeitangabe zu seinem Aufenthalt während des mutmaßlichen Tatzeitraums. Schließlich entdeckte Richter Froget einen eingenähten Geldschein in seiner Krawatte, der Müller belastete. Denn der hatte sich mittellos gegeben, und dieser stammte aus dem Raub bei Karr.