Monsieur Ziliouk
Berufsverbrecher und Spion. Seine Berufung war das Geld. Ziliouk wird als ungarischer Jude (oder polnisch, litauisch, lettisch)” beschrieben, wobei seine genaue Herkunft nicht eindeutig bekannt war.
Bereits als Zwanzigjähriger wurde er aus fünf oder sechs europäischen Ländern ausgewiesen, was auf eine bewegte und möglicherweise kriminelle Vergangenheit hindeutet. Sein Alter wurden zwischen dreißig und vierzig Jahren geschätzt.
Ziliouk war dafür bekannt, dass er geheime Dokumente an verschiedene Länder verkauft hatte, darunter sowjetische Dokumente an England, japanische Unterlagen an Amerika und amerikanische Unterlagen an Japan. Diese Aktivitäten führten unter anderem zu politischen Krisen.
Ziliouk wurde in einem Pariser Luxushotel verhaftet, nachdem er dem französischen Premierminister vertrauliche diplomatische Dokumente zum Kauf angeboten hatte. Er versuchte sich aus der Schlinge zu ziehen, in dem er vorgab, für das Deuxième Bureau (den französischen Militärgeheimdienst) zu arbeiten und in engem Kontakt mit dem britischen Secret Intelligence Service zu stehen. Heute würde man ihn als Netzwerker bezeichnen: Der Mann hatte Verbindungen mit Monarchen und Staatschefs und war in diplomatischen Kreisen weltweit bekannt. Erleichtert wurde ihm das durch seine umfassenden Sprachfähigkeiten.
Zehn Jahre zuvor wurde er in Deutschland unter rätselhaften Umständen verhaftet und später freigelassen.
Ziliouk wird als gut aussehender Mann beschrieben, der elegante, luxuriöse Kleidung trug. Er zeigte ein selbstbewusstes Verhalten, sowohl bei seiner Festnahme als auch im Verhör.
Bei seiner Verhaftung hatte Ziliouk fünfzigtausend Dollar bei sich, was auf erhebliche finanzielle Ressourcen hinwies. Ihm wurde letztlich nicht Spionage zur Last gelegt, sondern der Mord an Madame Stephen.