Ausgegraben

Ausgegraben


Mal wieder so eine Sache, die mir beim eigentlichen Erscheinen durch die Lappen gegangen ist: Der Bayerische Rundfunk hat sechs Maigret-Hörspiele aus den sechziger Jahren ausgestrahlt. Im März schon. Die gute Nachricht: Dank der Mediatheken haben alle, die es so wie ich verpasst haben, noch eine Chance.

Dass es sich nicht mehr um ganz taufrisches Material handelt, wird Hörer:innen sofort klar. Die Eingangmelodie hat einen so typischen Sound, wie man ihn auch aus alten Filmen kennt. Anspannung und Anspannung sollen vermittelt werden. Das gelingt den Bläsern sehr gut und die erste Spannung überkam mich gleich zweimal zu Anfang, ohne dass ich bereit war, die Folgen sofort zu hören. Denn zum einen heißt es auf der Webseite des BR, dass es eine Bearbeitung von Gert Westphal wäre und bei auf meiner Webseite stand etwas von Heinz-Günther Stamm. Ich musste schnell zum Ende »vorspulen«, um erlöst zu werden: Die Bearbeitung ist in der Tat von Gert Westphal, aber die Regie hatte er in andere Hände abgegeben. Es gibt eine Bearbeitung des SWF, die zwei Jahre zuvor entstand, und in der besagter Herr Westphal nicht nur die Bearbeitung übernahm, sondern auch die Regie. An der Stelle muss ich den Betreiber dieser Webseite einmal kritisieren, die Hörspieldaten scheinen noch nicht komplett zu sein!

Und was war noch?

Bei der zweiten Sache, habe ich dreimal »zurückgespult« – das hört sich immer merkwürdig an, wenn man doch komplett digital ist, aber ein besseres Wort fällt mir gerade nicht ein. Eine Frauenstimme kündigte an, dass wir »Maigret und …« hören würden und ich fragte mich »Und was?«, aber zumindest in »Maigret hat Skrupel« ist diese Info komplett verschwunden und nach einer kurzen Pause wird gesagt »von Georges Simenon«. Der Titel wird dann später noch einmal genannt.

Welche Hörspiele gibt es denn zu hören:

  • »Maigret und seine Skrupel«
  • »Maigret und die Groschenschenke«
  • »Maigret und die Unbekannte«
  • »Maigret und der gelbe Hund«
  • »Maigret und die Bohnenstange«
  • »Maigret und sein Revolver«

Das sind die Titel, unter denen damals auch die Bücher verkauft worden sind. Der »Groschenschenken«-Titel bezieht sich auf die kleine »Landkneipe« und die »Unbekannte« basiert auf »Maigret und die junge Tote«.

Flüchtiges Glück?

Üblicherweise werden Produktionen für etwa zwölf Monate in der Mediathek vorgehalten. Mir scheint es nicht ganz abwegig, dass dies auch hier so gehandhabt wird. Allerdings ist auf der Webseite der Sendungen nicht vermerkt, dass dies tatsächlich so ist. Das war beispielsweise bei den NDR-Hörspielen, die um Weihnachten herum erschienen, anders gewesen (man kann das auch als kleiner Reminder verstehen, schließlich hat man nur noch ein halbes Jahr Zeit, die norddeutschen Produktionen zu hören bzw. zu laden) – dort wurde auf das Ablaufdatum eindeutig hingewiesen.

So ist es keine schlechte Idee, sofort auf den Download-Button zu klicken und sich die Hörspiele zu sichern. Seit dem 12. März diesen Jahres stehen die Hörspiele online.

Hier gibt es die Hörspiele …
 

Zum Bild

»Ausgraben« und »Maulwurf«, das passt schon irgendwie zusammen. Die Geschichte hier ist ein wenig traurig, zumindest für den Maulwurf. Er wurde von der #Angeberkatze (siehe Instagram) erwischt und wie so oft, wenn Katzen etwas ins Maul bekommen, ist danach die Welt für den Insmaulgenommenen nicht mehr so toll. Vielleicht war er verletzt oder die ganze Angelegenheit war zu aufregend für ihn, kurz nach der Aufnahme verstarb der Kleine. 

Immerhin hat er hier ein kleines Denkmal bekommen.