Fernsehen


René Barthélemy kann als Pionier des französischen Fernsehens gelten: Von Dezember 1932 strahlte er mit »Paris Télévision« das erste Fernsehprogramm Frankreichs aus – eine Stunde pro Woche in Schwarzweiß, wie man sich denken kann. Es gab nur wenige Empfangsgeräte und die befanden sich hauptsächlich in öffentlichen Einrichtungen und das vermutlich nur in Paris. »Liberty Bar« wurde im Mai 1932 vollendet.

​Ich gebe zu, das war jetzt schon ein krasser Sprung – aber ich will gern den Zusammenhang herstellen:

»Reden wir über Brown!«
Nun warf sie gekrönt hin:
»Er tat nichts!«
»Er sah fern«, seufzte Gina, [...]

​Ziemlich lustig, ich bin da nie drüber gestolpert, obwohl ich den Roman mehrmals las. Ein anderer Leser schon und fragte entgeistert an, was denn Brown getan hätte. Aus dem Fenster gesehen oder wirklich Fernsehen.

Vermutlich dachte ich, wenn ich es las, auch daran, dass er aus dem Fenster schaute. Aber eigentlich ging der Satz im Anschluss völlig unlogisch weiter:

»Sosehr ich gute Musik liebe, so sehr verabscheue ich ...«

Sprach Gina, beendet den Satz aber nicht. In der Diogenes-Ausgabe, in der Fernsehen geschaut wurde, steht dann dazu:

Er drückte auf den Lichtschalter und setzte sich im Salon neben den Plattenspieler. Hier hatte Brown wohl gewöhnlich gesessen, denn es war der abgewetzteste Sessel im Raum.

​Die neue Übersetzung ist da wesentlich klarer und stimmig:

Er drehte am Lichtschalter, ging in den Salon und nahm neben dem Radioapparat und dem Grammophon Platz. Hier hatte Brown wohl immer gesessen, der Sessel wirkte stark abgenutzt.

​Also von da kam das mit der Musik her: Brown saß gern dort und hörte Musik aus dem Radio oder Schallplatten. So ergibt die Chose einen Sinn. Aber in der neuen Übersetzung ist auch nicht davon die Rede, dass Brown in die Flimmerkiste geschaut hätte. Vielmehr heißt es dort:

»Er hörte Radio«, seufzte Gina [...]