Ein Mord

Gangster!


Zeit für einen »Nur mal so«-Beitrag – ein wenig in alten Zeiten schwelgen. So war es geplant, und dann schnell gemerkt, dass »schwelgen« das falsche Wort ist. Von mir bekommt man höchstens in einem ironischen Kontext zu hören, dass früher alles besser war. In Bezug auf die Simenon-Taschenbuchausgaben ist das im Augenblick vielleicht schwer zu glauben, aber ...

… sonst? Wie ich nun drauf komme? Die Herleitung ist die: Im Sommer wurde mir kurz vor der Veröffentlichung der Bibliografie (Band 1, man erinnert sich) mitgeteilt, dass es von »Maigret und die Gangster« auch eine Ausgabe vom Bücherbote Unkel gab. Bezahlbare Ausgaben waren so schnell nicht zu erlangen, also nahm ich Tatsache, dass ich ein Bild in einem Buch davon sah als Beweis genug. Diese Leihbüchereien, wie der Bücherbote einer war, waren mit ihren Pflichteintragungen bei der Deutschen Nationalbibliothek eher lässig umgegangen.

Lässt sich nicht mehr ändern.

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Aber nun ist mir ein solches Exemplar in die Hände gefallen, durch Kauf versteht sich, und ich bin wieder einmal glücklich, die Bibliografie auf dieser Seite durch ein weiteres Cover erweitern zu können. Also ich nun danach geschaut habe, fiel mir auf, dass ich schon vor einer halben Ewigkeit – nämlich über zwanzig Jahren – die Ausgaben des Bücherboten erwähnt habe und in dem Text ging es um den interessanten Buchrücken-Text.

Nun stehe ich an einem kleinen Scheideweg, wie es mit dem Beitrag weitergeht. Gut, erst der Bernd. 

Er war ein Simenon-Weggefährte in diesen Tagen und hatte die Bibliografie – sowohl die »reguläre« wie auch die der Sekundärliteratur betreut. Während ich 2003 die für das fiktive und autobiografische Werk in dem Jahrbuch der Simenon-Gesellschaft veröffentlichte, folgte er zwei Jahre später mit der für das die Simenon-Begleitliteratur. Das Projekt wurde im Anschluss nicht weitergepflegt, was sicher ein Jammer ist. 2008 ist Bernd Fischer gestorben, und ich war wahrlich geschockt, als ich davon erfuhr. Er war ein sehr konstruktiver Begleiter in der Zeit gewesen und ich wäre sehr neugierig, wie diese Seite heute aussehen würde, hätte er noch ein paar Jahre gehabt.

Bernd war es, der mich auf die Bücherboten-Ausgaben hinwies.

Vieles lief in diesen Tagen anders, war noch nicht so einfach, wie es das heute ist (oder wie es mir heute erscheint – womit wir bei dem Thema »früher« wären). Dieser Blog lief auch einer eigenen Domain und auch noch nicht mit der CMS-Software. Die Artike von damals wurden jedoch übernommen, ohne, dass ich sie mal kontrolliert hatte. Das ist einerseits bedauerlich – denn die Links von damals funktionieren oft nicht mehr und die Bilder wurden auch nicht übernommen – und es wäre ein Sack voll Arbeit gewesen, alles durchzuschauen.

Das ist der Grund, warum unter diesem alten Artikel steht, dass das Bild von dem Buchrücken nicht mehr verfügbar wäre. Aber das habe ich hiermit ja wieder in die maigret.de-Welt katapultiert.

Nun war ich überrascht, wie kurz die Artikel damals waren. Offenbar bin ich sehr viel geschwätziger geworden. Versprochen: Ich schaue mir die Artikel hin und wieder an. Entdecke ich tote Links, dann werden dies entfernt oder korrigiert. Auch passe ich hin und wieder die alten Beiträge, an die neue Struktur an, sodass man bei der Suche schon einen Anreißer zu lesen bekommt.

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Zurück zum Ausgangspunkt: Warum ich 2004 mich noch nicht darüber mokiert habe, dass sowohl die Zahl der geschriebenen Maigret-Romane maßlos übertrieben war und es auch nicht sehr glaubhaft war, dass zu diesem Zeitpunkt – Mitte der 1950er-Jahre – schon einhundert seiner Maigrets verfilmt worden wären, ist mir völlig schleierhaft.

Offenbar wollten sie vor siebzig Jahren  in irgendeiner Marketingabteilung mal richtig die Sau rauslassen auf einem Bücherrücken und haben sich die Maigrets ausgesucht. Das auf die Pauke hauen, ist ihnen richtig gut gelungen.