Vorschau

Hotel, Wirtshaus oder Herberge?


Meine Ehefrau hat vor Jahren Sachen vom Osterhasen im Garten versteckt, die die Kinder nicht gefunden haben. Dafür hatten wir noch Wochen später Freude daran, dass wir Haribo-Tüten in den Sträuchern fanden und etwas zu Naschen hatten. Mit der Post ist es auch manchmal so. Da fährt man dann arglos in seine Garage und denkt sich: »Was ist denn das für ein Haufen?« und »Wie lange das wohl da schon liegt?«

Denn es ist nicht so, dass ich jeden Tag den gleichen Blick auf meine Garage habe. Es ist auch immer ein wenig davon abhängig, zu welcher Zeit man kommt. Kurz bevor wir in den Urlaub gefahren sind, fiel mein Blick in der Garage auf ein Paket und ich konnte nicht sagen, wie lange das dort schon gelegen hat. Zumal ich auch ein paar Tage unterwegs gewesen war.

Es war Post vom Audio Verlag aus Berlin. Hier wurde schon berichtet, dass ab Oktober die neu eingelesenen Werke von Simenon veröffentlicht werden – und dieser Aufgabe hat sich der Verlag verschrieben. Es gab ein sehr nettes Telefonat, in dem man mich über die Vorhaben und Aktivitäten im Hinblick auf Hörbücher für die nächsten Monate und Jahre informierte und mir wurde dieser Umschlag angekündigt.

Ich habe den Umschlag geöffnet, den Inhalt herausgelegt, kurz durchgeblättert ... und dann daran gemacht, meine Sachen für den Urlaub zu packen. Es gab nun einen Stapel für die Prospekte auf dem Sofa und einen für den Umschlag. Das habe ich absichtlich gemacht: Unsere Katze Nummer 3 kam, inspizierte Stapel und Umschlag, bevor sie sich entschied, die nächste Woche auf dem Umschlag zu verbringen. Das sieht man in dem Bild an dem oberen Rand. Der Verlag war nicht so unverschämt und hat mir einen dreckigen Umschlag zugesendet. Nein, so sieht es aus, wenn eine schwarze Katze eine Woche auf einem Klebestreifen verbringt.

Hui

Vielleicht färbt mein augenblickliches Projekt »Intim mit Simenon« ein wenig auf mich ab, dass ich mich hier so in Plaudereien verliere. Es ist aber so, dass hier wirklich erstaunliche Sachen passiert sind: Der Audio Verlag, jetzt mal DAV abgekürzt, hat im Buchreport eine riesige Strecke gebucht und darin sein Simenon-Prospekt veröffentlicht. Darauf gab es, wie mir berichtet wurde, auch ein erfreuliches Echo. Buchhändler wurden mit Informationen versorgt, in dem die neuen Werke angekündigt werden und es lag auch eine Audio-CD mit einer Hörprobe des neuen Lesers, Walter Kreye, bei. Die Hörbücher kommen ein wenig später, aber im gleichen Monat wie die auch schon angekündigten und terminierten Bücher von Kampa.

Das Prospekt ist wirklich sehr schick gemacht – Interessierte können sich ein PDF davon beim Verlag herunterladen. Es gibt ein interessantes Interview mit dem neuen Vorleser der Maigrets und die einzelnen Hörbücher werden vorgestellt.

Es ist Spargel-Zeit

Teil unseres kurzen Urlaubs war auch ein Hauptstadtbesuch. Eigentlich und unbedingt war dieser dafür geplant, um ein Konzert von Ólafur Arnalds zu besuchen und zu genießen. Von dem Konzert bin ich immer noch restlos begeistert, auch wenn ich fand, dass es viel zu kurz war – knapp neunzig Minuten mit Zugabe, würde ich mal schätzen, das ist schon grenzwertig.

Wir haben den zweiten Tag in meiner alten Heimat nicht nur genutzt, um das leckere Essen von Muttern (Spargel) und die Gastlichkeit des Restaurants Zweihunderteins (auch Spargel) zu genießen, was vermutlich eine Anspielung auf das Gleis eines Bahnhofs sein soll (was in Potsdam wiederum Tradition hat, schließlich gibt es ja schon das sehr bekannte und auch sehr geschätzte Gleis 6, zugegeben – eher eine Kneipe und an einem anderen Bahnhof. Irgendwie bin ich heute in Link-Laune…), sondern wir waren auch beim Verlag und haben uns nett unterhalten, wurden dabei ein wenig mehr eingeweiht.

Hausaufgaben

Das Pfingstwochenende war sehr sonnig. Ich habe es zum einen im Garten verbracht und klar Schiff an einigen Ecken gemacht, den Rest der Zeit habe ich auf der Terrasse gelegen und mit dem Laptop an der Webseite gebastelt. Mir war aufgefallen, dass die Film-Seiten und -Informationen sehr gepflegt sind. Die Informationen zu reinen Hör-Produkten von mir sträflich vernachlässigt worden sind.

Also wurden die entsprechenden Seiten und Listen erst einmal eingerichtet. Nun werde ich nach und nach die Listen der Lesungen und Hörspiele durcharbeiten, korrigieren und ergänzen. Ich habe gesehen, dass viele Informationen in den Datenbanken ergänzt worden sind und viele Mitschnitte auch im Internet zu finden sind, die wiederum recht interessante Informationen beinhalten.

Jetzt kommen wir zur Überschrift

So hieß das Hörspiel »Hotel der Ertrunkenen« auf diesen Seiten »Herberge der Ertrunken«. In dem Vorspann zu dem Hörspiel, dass es als Mitschnitt gibt, wird das Stück so angekündigt. Der Moderator, der das Stück Jahre später abmoderiert meint, dass sich der Verkünder im Hörspiel geirrt hätte, denn es wäre ja eine »Herberge«. So kam das Stück in den Datenbanken zu seinem Namen. Simenon spricht in seiner Erzählung von einer Auberge, dessen Übersetzung sowohl Schenke, Gasthaus (KiWi-Übersetzung) und Wirtshaus (wie im Diogenes-Titel) wie auch Herberge zu lässt.

Ich denke mal, dass der Titel im Stück genannt worden ist. Deshalb werde ich diesen hier verwenden.

Da ich an der Stelle der Recherche gerade beim zweiten Titel meiner Liste angekommen bin, werde ich keine Fertigstellung in den nächsten Wochen versprechen. Schließlich sind da noch zahllose andere Projekte und – das will ich noch unbedingt anmerken, da über unser Wetter im Norden gern gelästert wird: Für die nächsten Tage ist nur Sonnenschein angekündigt.