Bildnachweis: Belle - Midjourney AI
In Produktion: »Belle«
Als Simenon-Interessierte bekommen wir nicht ganz so viel mit, wie wir uns das immer wünschen. Nicht einmal am Zaun steht, man steht vor einer Mauer und ist angewiesen, das Vögelchen kleine Brotkrumen über diese Barriere tragen. LINE-UP CINÉMA hat auf seiner Webseite verraten, worum es in dem Film »Belle« geht, der derzeit mit Charlotte Gainsbourg gedreht wird.
Denjenigen, die das Buch von Simenon schon gelesen haben, ist natürlich klar, worum es in dem Film geht. Die grobe Linie wird kaum verlassen werden. Wenn jedoch so ein kleiner Brotkrumen schon mal zur Verfügung steht, dann nehmen wir den natürlich gern mit. Also:
Pierre und seine Frau Cléa leben in einer Kleinstadt, in der Pierre als Mathematiklehrer arbeitet und Cléa ein Optikergeschäft führt. Ihr Leben verläuft in gewohnten Bahnen, bis in ihrem Haus ein schrecklicher Mord geschieht: Belle, ein junges Mädchen, das freundlicherweise bei ihnen untergebracht war, wurde in der Nacht erdrosselt, als Pierre allein zu Hause war. Das Fehlen jeglicher Beweise oder Indizien lässt Pierre langsam und beinahe unbemerkt in die Rolle des Schuldigen schlittern. Seine Welt, seine Verwandten und jeder, der mit ihm in Verbindung steht, beschuldigen ihn implizit.
Dies kann selbst den Unschuldigsten dazu verleiten, das Schlimmste zu befürchten oder etwas in ihm wecken, das nur darauf wartet, wieder ans Licht zu kommen.
Die Produzentin Marie-Jeanne Pascal und der Produzent Philippe Carcassonne meinen zu ihrem Projekt:
Dieser Film ist besonders aktuell: Er handelt von der Unschuldsvermutung, der Lynchjustiz der Medien, der öffentlichen Meinung und davon, wie ein außergewöhnliches Ereignis einen gewöhnlichen Menschen verändern kann.Er spiegelt aber auch den doppelten Ansatz von Georges Simenon wider: die Darstellung eines sozialen Milieus und die Erforschung des blinden Flecks der menschlichen Seele.