Mylène Demongeot

Mylène Demongeot


Am 1. Dezember 2022 erlag in Paris die französische Schauspielerin Mylène Demongeot im Alter von 87 Jahren ihrer Krebserkrankung. Der Tod der bekannten Künstlerin ist für Simenon-Liebhaber in zweifacher Hinsicht von Belang: Demongeot arbeitete in verschiedenen Simenon-Verfilmungen und war zudem Schwiegertochter von Georges Simenon.

Mylène Demongeot wurde 1935 in Nizza geboren, der Stadt, in der auch ihr Vater zur Welt kam. Ihre Mutter hatte ukrainische Wurzeln. Ihre Kindheit verbrachte sie in der Stadt an der Côte d'Azur, zum großen Teil bei ihrer Großmutter. Erst mit Kriegsbeginn zogen auch ihre Eltern nach Nizza. Nach dem Krieg zog die Familie zurück nach Paris.

Ihre ersten Auftritte hatte sie als Modell auf Werbefotos. Diese Karriere begann 1953 und drei Jahre später lernte sie ihren ersten Ehemann, den Fotografen Henry Coste kennen, den sie 1958 heiratete. Die Ehe hielt zehn Jahre. Ende der fünfziger Jahre begann ihre Karriere als Schauspielerin. Sie gehörte als Typus in die Schublade, in die man auch Brigitte Bardot gesteckt hatte: blond, attraktiv und anmutig. Mit Bardot war die junge Schauspielerin befreundet, auch wenn sie in schauspielerischer Hinsicht Konkurrenten waren – ein Grund dürfte gewesen sein, dass sie ebenfalls sehr in Tiere vernarrt war. Aber im Gegensatz zur Bardot fing sie sehr früh an, auch Rollen in ausländischen Produktionen anzunehmen. Bekannt wurde sie mit Filmen wie »Bonjour Tristesse«, »Die drei Musketiere« und »Fantômas«.

Während der Dreharbeiten zu der Serie »Dossiers de l'agence O«, einer Adaption der gleichnamigen Erzählungen von Georges Simenon, traf sie den Sohn Marc Simenon, der in der Serie Regie führte. Am 16. September 1968 heiratete sie Marc.

Wenn man so will, trat sie für ihren Mann in ihrer Karriere zurück und unterstützte ihn bei seinen Produktionen. Nachdem ihr Ehemann am 24. Oktober 1999 nach einem Unfall verstarb, kehrte sie auf die Leinwand zurück und ist in zwei weiteren Simenon-Produktionen auf der Leinwand zu sehen: 2003 in der Verfilmung von »Feux rouges« (dt.: »Schlusslichter«) und drei Jahre später »La Californie« – ein Film, der nach Simenons »Sackgasse« gedreht wurde, es jedoch nicht in die deutschen Kinos schaffte.

Darüberhinaus schrieb sie Bücher, trat für Tier- und Umweltschutz ein und engagierte sich im Kampf gegen Antipersonenminen.