Nicht die »Rue de Picpus«, nein der »Boulevard de Picpus«

Pause: Die Möbelfirma


Hier soll es nun eine Pause geben vom üblichen Geschäft. Die besteht aus wenig Text und ein paar Bildern. Was könnte die Ursache dafür sein: Genau, ein Urlaub. Wann immer es möglich ist, versuche ich ein paar Simenon-Maigret-Entdeckungen in unsere Urlaubsroutine einzustreuen. Klar, dass ich das Blatt nicht überreizen darf, zumal die Resultate manchmal zweifelhaft sind.

Nehmen wir beispielsweise die Idee, dem Gedankenblitz Maigrets im »Café des Sports« zu folgen. Hier wird ein wenig gespoilert, wer also den Roman noch nicht gelesen hat, möge später wiederkommen.

Also: Der Kommissar sieht das Plakat von der Möbelfirma und der Name Picpus, mit dem der anonyme Tippgeber unterschrieben hatte, wird klar. Es gibt einen recht großen Boulevard de Picpus und es gibt eine Rue de Picpus. Wer sich über den Namen wundert. So heißt das Viertel, in dem die Straße verläuft. Das wiederum basiert wahrscheinlich auf einem Dörfchen, dass sich früher an der Stelle befand und Pique-Puce hieß.

Auf dem Plakat wird auch eine Adresse genannt, die 101. Warum also nicht dort vorbeimarschieren und schauen, was da heute ist. Erste Erkenntnis.

Wenn es eine Möbelfirma da gibt, dann wohl nur mit einer Geschäftsadresse. Einen Eindruck, wie es zu Maigrets Zeiten dort ausgesehen haben könnte, bekommt man aber mit den beiden Nachbarhäusern.

Und für ein wenig Lokalkolorit sorgt auch das Brasserie in der Straße, in dem man sich auch gut vorstellen könnte, dass ein Maigret dort dringesessen haben könnte.

Allerdings stellt sich die Frage, ob auch heute in den Laden reinstürzen würde, und sich zwei große Bier bestellen würde – wegen des Durstes. Nicht nur, weil es heute verpönter ist, als es damals gewesen ist. Einfach die Tatsache, dass ein großes Bier gut und gerne acht Euro kostet, könnte ihn dazu veranlassen, es beim nächsten Supermarkt versuchen.