Simenon & Edward Hopper


Die Ausstellung Edward Hoppers Bilder, die wir vor nun mittlerweile zwei Jahren in Boston sahen, war wirklich beeindruckend gewesen. Nun sind Bilder des amerikanischen Malers in Hamburg zu sehen, und wir werden wohl wieder aufbrechen und uns nicht nur die Stadtszenen Hoppers in Gedächtnis rufen sondern auch unseren Urlaub. Und Simenon ist mit von der Partie.

Wie das geht, verrät ein Ausschnitt aus einem Artikel, der in der F.A.Z. erschienen ist. Niklas Maak schreibt dort:

Georges Simenon hat 1946 seine Novelle „Drei Zimmer in Manhattan“ geschrieben, eine Erzählung, die wirkt wie eine Bildbeschreibung von Hoppers einige Jahre zuvor entstandenen „Nighthawks“ - jener nächtlichen, neonhell erleuchteten Bar, in der zwei Männer und eine Frau am Tresen hocken: „Sie blickte ihn so wenig an, wie er sie anblickte. Im Grund wusste sie nichts über ihn, und er wusste nichts über sie. Es war schon vier Uhr morgens. Von Zeit zu Zeit trat jemand ein, der von Gott weiß woher kam.“ Bei Simenon kippt dieses latent triste Bild in ein Versprechen um: „Als sie dann ein paar hundert Meter gegangen waren, hängte sie sich bei ihm ein, als seien sie schon allzeit morgens um fünf Uhr so durch die Straßen von New York gegangen.“ Um solche Nähe zum Fremden, die Chancen in der anonymen Großstadt, geht es auch bei Hopper.