Zurück nach Europa


Meist ist es so, dass die Amerikaner sich einen europäischen Stoff – der hier erfolgreich gelaufen ist – schnappen, und noch einmal neu verfilmen. Dabei wird er dann kompatibel zum Geschmack der Amerikaner und dem Rest der Welt gestaltet. Bei diesem Film ist es ein wenig anders.

Der Vergleich hinkt vielleicht ein wenig, da der Stoff, von dem die Rede ist, von einem Europäer stammt – wie man sich, auf diesen Seiten denken kann, natürlich von Simenon. Aber der Stoff entstand ziemlich genau vor siebzig Jahren in Lakeville und damit eindeutig auf amerikanischen Boden. Er schien französischen Produzenten ganz apart vorzukommen und deshalb holten sie sich die Rechte an dem Film. Und verfrachteten die Geschichte nach Genf.

Liest man sich die Story in dem Programmheft durch, wird schnell klar, dass es sich wohl »nur« um eine Verfilmung nach einer Idee von Simenon handelt. Ohne ihn gesehen zu haben, will ich nicht zu hart urteilen. Ein Großteil der Filme, die nach Stoffen von Simenon verfilmt wurden, haben schlechtere Bewertungen bekommen als dieser Film.

Der Stoff wurde anschließend noch zweimal verfilmt: einmal in Deutschland, einmal in Frankreich. Amerikaner haben sich bisher nicht an diesen Stoff getraut.