Frage, Antwort – manchmal kann es ganz flink gehen. Mit einer Mail segelte hier die Frage an, um was für ein Buch es sich bei dem Diogenes-Titel »Über Simenon« handeln würde. Man könnte annehmen, dass es eine Biografie ist. Das trifft es jedoch nicht. Vielmehr ist es ein Band um eine Sammlung von Essays und einer Gattung, die Diogenes, Zeugnisse nennt. Sowie ein Interview mit Simenon.
Wenn schon, dann richtig: Madame Maigret hatte nicht ein Problem, sondern gleich drei – sie hatte einen Termin, denn sie verpasste; ein Hühnchen, das auf dem Herd köchelte und ein Kind, dessen Mutter verschwunden war und nicht zurückkam. Wobei das Mutter-kommt-nicht-wieder-Problem der Auslöser für die anderen beiden war. Ort des Geschehens: der Square d’Anvers.
Sollten sich in Frankreich irgendwann mal wieder die Monarchisten durchsetzen und einen König bestimmen dürfen, könnte es interessant werden. Durchaus möglich, dass sich die unterschiedlichen Strömungen, die das befürworten, zusammenschließen, um ein Königshaus zu etablieren. Wahrscheinlicher dürfte jedoch sein, dass ein großes Hauen und Stechen beginnen wird.
Der Beginn französischer Filme wird oft mit einem Hahn eingeleitet. Die Firma, die dahinter steht, war und ist Pathé. Oder mit einem »G« oder dem Wort »Gaumont«, von einem Ornament kreisförmig umschlossen – sicher soll Licht suggeriert werden. Beide Firmen sind alte Hasen im Filmgeschäft und teilweise länger in diesem Business als manch Hollywood-Urgestein.
In den vorangegangenen Beiträgen dieser Reihe haben wir schon die historischen Zusammenhänge betrachtet und auch das fragwürdige Verhalten Simenons zu den Besatzern. Zur Erinnerung: Die Zeitung »Paris-soir« hatte die Idee, ihre Leser die Figuren des nächsten Maigrets »Maigret contra Picpus« wählen zu lassen. Dieser Beitrag schaut auf die Vorschläge des zweiten Tages.
In der Geschichte um Otto Müller wird viel mit Daten hantiert. Macht man das als Schriftsteller, dann bekommt die Story einen Touch von Wahrheit und wirkt echter. Allerdings darf man die Fakten nicht aus den Augen verlieren, denn ansonsten kommt ein Schlaumüller daher – womit nicht der Beschuldigte von Richter Froget gemeint ist – und sagt: »Moment, das kann doch nicht sein!«
Gerade habe ich mit einer Tab-Flut in meinem Browser zu kämpfen. Das liegt an einem Thema, welches ebenso beiläufig wie interessant daher geschlendert kam. In der Folge wurde mir einmal mehr bewiesen, dass man Wikipedia auch dann nicht bedingungslos glauben darf, wenn sie tolle Referenzen angeben, und ich habe nun ein Account bei archive.org, um mir uralte Bücher ausleihen zu können.
Bei der Affäre um Madame Smitt handelt es um einen der seltenen Fälle, in denen alle Ereignisse chronologisch aufgezeichnet wurden. Sie begann am 6. Dezember und eine Woche später war sie auch schon beendet. Wahrlich eine D-Zug-Ermittlung! Der Fauxpas, der in der Geschichte zu finden ist, spielte sich nach dem Ende der eigentlichen Untersuchungen durch Richter Froget ab.
Schon mal von Prosper Bressant gehört? Nein?! Ich will Ihnen hiermit ein Zertifikat ausstellen, dass das offiziell nicht schlimm ist. Hätten Sie die französische Staatsangehörigkeit und wären gleichzeitig Friseur, dann wäre das eine andere Sache. Mit meinem neu gewonnenen Wissen würde ich mich trauen, Sie schräg anzusehen und zu fragen: »Wirklich?« Nicht, dass besagter Prosper Friseur wäre.
Willkommen zu einem kleinen Ausflug in die faszinierende Welt der Papier-Detektive! Ein simples Blatt Papier kann Geheimnisse beherbergen, die es zu lüften gilt. In diesem Fall war es eine Fotografie, die Aufmerksamkeit erforderte. Maigret wusste, wo die Leute saßen, die mit der richtigen Technik diese kleinen Mysterien sichtbar machen konnten: unter dem Dach des Palais de Justice.
Ist nicht so, dass wir hierzulande gesegnet wären mit kulturellen Veranstaltungen zu Simenon und seinem Werk. Da fällt eine Veranstaltung wie die im September 2025 ins Auge: »Carambolages« heißt sie und es handelt sich um eine eine Kombination aus Musik und Literatur. Wer Interesse an dieser Aufführung hat wird sich nach Papenburg im Emsland begeben dürfen – es schaut wirklich lauschig aus.
Da gibt es doch nichts zu sagen: Irgendwann erfand Simenon Maigret und dann entwickelte sich der Kosmos. Neue Figuren kamen von Zeit zu Zeit dazu und bevölkerten die Welt um den Kommissar, und damit die der Leserinnen und Leser. Pustekuchen! So leicht ist es dann doch nicht, und irgendwie beschleicht einen das Gefühl, dass Simenon diese Welt behutsam und vorsichtig entwickelte.