Fernsehserie »Der kleine Doktor«
Am 7. April 1974 wurde zum ersten Mal im deutschen Fernsehen eine Folge der Serie »Der kleine Doktor« ausgestrahlt. Für die Rolle, das kann man einer älteren HÖRZU entnehmen, war ursprünglich Heinz Rühmann vorgesehen, dem die Rolle auch auf den Leib geschrieben wäre. Dr. Dollent, der in dem kleine Ort Marsilly in der Nähe von La Rochelle praktiziert, hat seine Vorliebe für Kriminalfälle und deren Auflösung entdeckt. Er wird aufgrund seiner Statur von vielen nur der kleine Doktor genannt. In der harten Serienqualität wurde die Rolle von Peer Schmidt übernommen. Dieser spielte in der dreizehnteiligen Serie Dollent und verfilmte damit alle Erzählungen, die Simenon für diesen Zyklus geschrieben hat.
Die Titel der einzelnen Folgen variieren stark und sollen teilweise auch sehr frei nach den Erzählungen erstanden sein. In der ersten Staffel, die vom ZDF von April bis Juni ausgestrahlt worden sind, führte Wolgang Becker (nicht der von »Goodby Lenin«, sondern ein älterer Regisseur) Regie, die Drehbücher stammten von Franz Geiger, Rudolf Nottebohm und Alf Tamin. Die zweite Staffel wurde zwischen Juli und Oktober ausgestrahlt, die Regie führte Thomas Engel und die Drehbücher stammten unter anderem von Fred Ignor, Dieter Bochow und Plym Pahl.
Die Haushälterin wird in den Folgen von Erika Dannhoff gespielt, die auch die Praxis betreut und die Zimmer von Dr. Dollent säubern muss. Auf der Kriminalseite hat man es mit Max Mairisch zu tun, der den in La Rochelle residierenden Kommissar Marcellini spielt und der nie glücklich ist, wenn sich der kleine Doktor in seine Ermittlungen einschaltete. Waren Fälle in Paris zu lösen, so hatte es Dr. Dollent mit Kommissar Lucas zu tun, der von Klaus Herm gespielt wurde.
Die ersten Folgen der Reihe wurden von der FGR Film- und Fernsehproduktion produziert, die sieben weiteren von der Bavaria Filmatelier Gesellschaft. Eine Folge hat meist die Länge von einer Stunde.
Die Geschichten des kleinen Doktor wurden später in einer französischen Fassung verfilmt, produziert von Simenons Sohn Marc Simenon.