Prominent abgelichtet


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Nennen wir es mal eine Vermutung: Die Wahrscheinlichkeit, dass Rowan Atkinson es als Maigret-Darsteller auf vier Seiten in eine aktuelle »Bravo« schafft, ist sehr gering. Die Wette würde ich auch für drei seiner Vorgänger halten: Weder Bruno Cremer noch Michael Gambon noch Jean Richard wurde eine solche Ehre zuteil. Das hat nur Rupert Davies geschafft. Danach ebbte das große jugendliche Interesse an Maigret schnell ab.

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Der Reporter hatte den Schauspieler in seinem Landhaus besucht, welches nordwestlich von London lag. Der Ort – Penn – sieht auf der Karte wahrlich klein aus, liest man die Namen der umliegenden Ortschaften, hat man das Gefühl, man würde sie alle kennen – aber vielleicht liegt das nur daran, dass sie einfach typisch Englisch klingen und in jedem guten Krimi als Tatort vorkommen können. Dass sich (fast) jeder Ort in England auch noch als gute Tatort-Kulisse nutzen lässt, ist ja hinlänglich bekannt.

Auf den Bildern posiert Rupert Davies – wie es ein Schauspieler so macht. Das Einstiegsbild in den Artikel stellt ihn als Mandarin dar, auf der Doppelseite »spielt« er in seinem Garten. Die Fotos wurden übrigens von Guido Mangold aufgenommen, der den deutschen Presse-Fotografen kein Unbekannter ist und mehrmals ausgezeichnet wurde.

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In Luxus lebte der Mann nicht, heißt es in dem Artikel. Aber es lässt sich leicht sagen, dass Rupert Davies mit Maigret nicht nur die Rolle seines Lebens gefunden hatte, sondern mit der Serie ein wohlhabender Mann wurde: Er bekam für seine Maigret-Rolle über die Jahre 750.000 Mark. Für eine Reihe von Autos, die in seiner Garage standen, reichte es schon. Luxus manifestiert sich auf die unterschiedlichsten Arten.

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Mit 24 Jahren, wird in dem Artikel erzählt, kam er in deutsche Kriegsgefangenschaft. Das war im Jahre 1940. Die nächsten fünf Jahre verbrachte er in verschiedenen Kriegsgefangenen-Lagern, unter anderem im »Stalag Luft III« in Schlesien. Rupert Davies erzählte von einigen Ausbruchsversuchen, die aber nicht von Erfolg gekrönt waren. Statt dessen brachte ihm ein missglückter Ausbruchsversuch eine dreiwöchige Bunkerhaft ein.

Er verlegte sich anschließend auf das Lager-Theater und in ihm reifte der Entschluss, Schauspieler zu werden. Nachdem er die Kriegsgefangenschaft überstanden hatte, machte er sich einen Namen vor allem auf englischen Theater-Bühnen.

Quelle: BRAVO – 4. September 1967