Schwatzen über Simenon

Schwatzen über Simenon


Hin und wieder gibt es noch diese Überraschungen. Beispielsweise, wenn sich bei der Geburt herausstellt, dass es statt Zwillingen Drillinge gibt. Oder jemand entdeckt, dass die Köpfe von Spargel wirklich schmecken und nicht nur komisch aussehen. So ähnlich verhält es sich auch mit diesem Buch, denn ursprünglich war es als Anhang für die Maigret-Bibliografie gedacht.

Allerdings kann man bei 340 Seiten nur noch sehr schwer von einem Anhang sprechen. Die Bibliografie wäre mit über fünfhundert Seiten ein wenig zu umfangreich geworden. Selbige wird für den Herbst diesen Jahres erwartet und es wird fleißig daran gearbeitet. Aber zurück zu dem Zweitling …

Worum geht es?

Wir haben nicht nur die vielen Geschichten Simenons, da sind auch die vielen interessanten Storys um den Schriftsteller und sein Werk. Wussten Sie, dass es einen Schauspieler gab, der zweimal in einer Verfilmung des gleichen Stoffes auftrat? Kennen Sie die Hauptdarstellerin eines Maigret-Films, die in einem Zirkus von einem Tiger angegriffen wurde? War Ihnen bekannt, dass Simenon auf seiner Reise durch Amerika seine Uniform der britischen Armee und einen Sattel zum Reiten bei sich hatte? Vergnüglich und informativ werden Sie auf die Spur von Simenon und Maigret gesetzt. Möchten Sie selbst ermitteln? Das ist kein Problem! Vier Paris-Touren setzt Sie auf die Fährte des Kommissars. Das und viel mehr finden Sie in dem neuen Buch des Simenon-Nerds. 

Dieser Band über Simenon ist nicht nur ein Reisebegleiter für jeden Paris-Reisenden, der Interesse an Maigret hat. Die vier Routen werden Interessierte in die verschiedensten Ecken von Paris verschlagen – dabei immer auf der Spuren des berühmten Kommissars und unterstützt durch hilfreiche Karten. Die Reise führt diesmal durch drei Maigret-Romane – »Maigret amüsiert sich«, »Maigret und die junge Tote« und »Maigret und der Mann auf der Bank« – und darüber hinaus zu dem spannenden Non-Maigret-Roman »Sonntag«. Es ist ein Lesebuch für Simenon-Interessierte, die nie einen Zugang zu den »Intimen Memoiren« fanden, Gefallen an Verfilmungen haben und die gern nach links und rechts schauen, da, wo die eher abseitigen Themen zu finden sind.

Knallhart kalkuliert

Es ist ein gewisser Luxus, dass mit diesen Büchern kein Geld verdient werden muss. Sie entstehen aus zwei Gründen: Lust an der Recherche, Spaß am Schreiben, Vergnügen beim Büchermachen. Ein gewisser Obolus muss dafür erhoben werden, damit die Information auch zu den Leser:innen gelangt (Distribution, Buchhändler, Papier, Drucker – jeder kann es sich denken). Natürlich können die allermeisten Texte auch auf dieser Webseite gelesen werden und die Bilder betrachtet werden. Nur verursacht das nicht das gleiche Vergnügen, wie gedruckte Texte. Außerdem wurden alle Texte sorgsam überarbeitet – und die Änderungen werden nur in Ausnahmefällen zurückübertragen in das Internet. Der finale Stand ist das Buch.

Aus diesem Grund wird hier auch kein Heckmeck veranstaltet, dass zuerst ein Hardcover erscheint, dann ein Taschenbuch und vielleicht später ein E-Book. Alle drei Ausgaben erscheinen zur nahezu gleichen Zeit und unterscheiden sich nur in Qualität und Preis:

  • E-Book
    9,99 Euro – ISBN 978-3-347-64237-9
  • Taschenbuch
    14,95 Euro – ISBN 978-3-347-64235-5
  • Gebundene Ausgabe
    28,95 Euro – ISBN 978-3-347-64236-2

Somit sollte für jeden Geld-Beutel etwas dabei sein. Wer dem Autor etwas Gutes tun möchte, der bestellt über den Link des Distributors. Natürlich können Interessierte ihrem Buchhändler einen Besuch abstatten oder über eine Internetportal bestellen – alle Wege stehen offen. 

édition orfèvre

Das Label, unter dem in Zukunft die Bücher erscheinen, erinnert so manchen Lesenden vielleicht an etwas: Genau. Es ist ist nicht nur ein sanfter Hinweis an das »zweite Zuhause« Maigrets, sondern es handelt sich auch um eine Reminiszenz an den alten Titel der Webseite. Schließlich startete diese unter dem sympathisch ehrgeizigen Namen »Quai des Orfèvres« – aber das wollte niemand in die URL tippen, schon gar nicht mit den Akzenten. So wurde der Titel verkürzt auf »maigret.de«.