Bildnachweis: Simenon in Lüttich - maigret.de
Simenon in Outremeuse
1976 gab es eine Schenkung von Georges Simenon an die Universität von Lüttich, die dieser ermöglichte, das literarische Erbe des Schriftstellers wissenschaftlich aufzuarbeiten. Dort werden eine ganze Reihe von Manuskripten verwaltet, die Korrespondenz mit bekannten Schriftstellern wie Gide und Pagnol sowie beispielsweise auch die Kassetten seiner Diktate.
Im Oktober 2021 wurde eine Vereinbarung mit John Simenon geschlossen, die die Arbeit und die Präsenz des Fonds Simenon weiter aufwerten wird.
Bisher befand sich die Institution im Château de Colonster, welches sicher ein schönes Gebäude ist und sich postalisch auch in Lüttich zu verorten, aber ein wenig ab vom Schuss war. So zieht der Fonds Simenon demnächst an den Place Delcour in das Viertel Outremeuse. Wer mit dem Werk und Leben von Simenon ein wenig vertraut ist, dessen Herz wird gleich ein wenig höher schlagen: Es ist, als würde Simenon nach Hause zurückkehren.
Die Universität schreibt, dass der Fonds Simenon damit nicht nur näher an Fakultät für Philosophie und Literatur rückt, sondern natürlich an sämtliche kulturellen Einrichtungen der Stadt. Die Einrichtung war schon seit jeher nicht nur für Wissenschaftler offen, sondern konnte nach Anmeldung von Interessierten besucht werden. Sicher ist das auch interessant, da der Fonds Simenon als eine Art kleines Museum agiert, in dem man zum Beispiel die Arbeitszimmer des Schriftstellers besichtigen kann.
In einem Absatz der öffentlichen Vereinbarung wird erwähnt, dass weiter daran gearbeitet wird, die Bestände zu digitalisieren, um sie Forschern zur Verfügung stellen zu können.
Das Festival
Noch ist es nur ein wenig mehr als eine Idee: Der Fonds Simenon und John Simenon haben beschlossen, zu prüfen, ob man eine Großveranstaltung organisieren kann, welches einen Fokus auf den Schriftsteller und sein Werk hat. Dieses Festival soll erstmals 2023 stattfinden und die Stadt Lüttich soll selbstverständlich in die Planung mit einbezogen werden. Es ist daran gedacht, dass dies ein regelmäßiges Event wird.
Quelle: Universität Lüttich