Am 1. Dezember 2022 erlag in Paris die französische Schauspielerin Mylène Demongeot im Alter von 87 Jahren ihrer Krebserkrankung. Der Tod der bekannten Künstlerin ist für Simenon-Liebhaber in zweifacher Hinsicht von Belang: Demongeot arbeitete in verschiedenen Simenon-Verfilmungen und war zudem Schwiegertochter von Georges Simenon.
Dieser kleine Beitrag hatte keine Dringlichkeit veröffentlicht zu werden, zumindest thematisch nicht. Das Objekt, über das berichtet werden soll, ist in einem fragilen Zustand, und wenn es sich auf meinem Schreibtisch befindet, ist es in Gefahr zum Spielball von verspielten oder verärgerten Katzen zu werden. Zumal es so aussieht, als hätte es schon tierischen Kontakt gehabt.
Das war wirklich eine harte Nuss! Wer die Geschichte »Der alte Mann mit dem Drehbleistift« aus dem ersten Band der deutschen Agence O-Geschichten noch nicht gelesen hat, der sollte an der Stelle mit dem Lesen aufhören – die Spannung soll nicht vermiest werden. Worum ging es in der Erzählung: um Geld und hier eine Story dazu.
Von einem Detekteibesitzer, der sich nie als ein solcher ausgibt, und in einem Café sitzend die Spur zu einem Verbrechen entdeckt, in welchen er sich voller Engagement stürzt und schon bald einer Bande von Verbrechern wie den Vertretern des Staates gehörig auf die Füße tritt und sich nicht scheut, diplomatische Querelen zu auszulösen. Die Rede ist von Émile.
Ermitteln, wo andere Urlaub machen. Das könnte das Motto dieser Geschichte sein. Im in der Nähe von Fontainebleau liegenden Moret-sur-Loing wurden zwei Männer ermordet. Nicht die schöne Umgebung lockte Émile. Es war das interessante Setting, welches mit dem Kriminalfall verbunden war. Warum nicht ungerufen der Polizei mit Privatdetektiv-Kompetenzen helfen?
Torrence wurde zu früher Stunde geweckt. Ein Bekannter aus der Szene berichtete ihm, dass die Polizei bei ihm vor der Tür stehen würde und keine Vorstellung hätte, was das Problem sein könnte. Der alte Mitarbeiter Maigrets arbeitete mittlerweile als Privatdetektiv und ahnte, dass dies nicht grundlos passieren würde. Nach ein wenig Suche wissen sie wenig später, dass der Musiker Joseph Leborgne in einem richtigen Schlamassel steckt.
Eine Agence O-Geschichte, die in der alten Heimat von Torrence – dem Quai des Orfèvres – beginnt und er dort auch gleich einen neuen Fall an Land zieht, der anfangs nur obskur erscheint, dann aber richtig gefährlich wird. Nur nicht für Torrence, denn obwohl er den Klienten akquiriert hatte, verbrachte er den größten Teil des Falls mit einer Zugfahrt, während Émile die Arbeit hatte.
Ein (schöner) kalter Winter. In der Agence O klingelte das Telefon und eine gewisse Marie Dossin meldete sich aus der Nähe von Orléans. Sie hätte gesehen, dass im Schuppen ihres Anwesens eine Leiche hing. Die Detektive sollen bitte kommen und ... da wird es ein wenig ominös, denn was sollten die Detektive machen. Erst einmal froren sie sich die Nasen bei der Autofahrt nach Ingrannes ab.
Eigentlich gibt es drei Seiten: die vor dem Schreibtisch, die hinter dem Schreibtisch und die hinter dem Spiegel – so lässt es sich zusammenfassen. Vor dem Schreibtisch eine junge Frau, die eine wirre Geschichte erzählt. Hinter dem Schreibtisch ein verwirrter Torrence, der mit der Geschichte nichts anzufangen weiß, in dem aber Beschützerinstinkte geweckt wurden. Schließlich hinter dem Spiegel ein Mann, dessen Identität dem Leser schleierhaft ist. Er tritt als Assistent von Torrence auf, scheint aber mehr auf den Kasten zu haben.