Das mit dem Internet ist unbestritten eine feine Sache. Als ich gestern Morgen aufstand, war ich noch ahnungslos. In meinem Posteingang lag eine Mail, die mich in Kenntnis setzte, dass es »Wanderlust« gibt. Keine 36 Stunden später weiß ich, dass ich für zweiundeinviertel Seiten 4,36 Euro ausgegeben habe. Eine ganze Reihe von Anschaffungen waren lukrativer.
Eines der interessanteren autobiographischen Zeugnisse ist »Als ich alt war«, in dem sich spannende Bekenntnisse und Erkenntnisse über Georges Simenon fanden und der sich sehr gut lesen lesen lässt. Jedoch ist dieser Text auch ein Steinbruch für Anthologien. In den Leserbüchern finden sich immer wieder Texte mit dem Titel »Über dieses und jenes«.
Eine kleine Anmerkung zu diesem Text, die aus Als ich alt war stammt und in dem einen oder anderen Sammelband zu finden ist. Simenon beschreibt kurz und knapp (deshalb halte ich mich ebenfalls daran), was er für Kontakte zu der Psychoanalyse pflegte und wie er sie einschätzt. Das fängt damit an, dass er Bücher über dieses Thema las (die auch genannt werden) und im Anschluss darauf eingeht, was wie die Psychoanalyse sein Werk geprägt hat.
Was kann in den Tagebüchern Simenon schon stehen? Sein Tagesablauf, Begegnungen mit anderen Menschen, wie ein Buch entsteht. Gewiss! Es ist aber vielmehr und erstaunlich lesenswert. Simenon macht sich Gedanken über seine Lektüre, über sein Umgang mit Geld (bei dem er m.E. grob untertrieben hat) und Begegnungen mit interessanten Menschen, wie zum Beispiel Charlie Chaplin.