Früher wusste in Frankreich wahrscheinlich jedes Kind, was mit Scaferlati gemeint war. Nicht unwahrscheinlich, dass man die Kleinen zum Krämer ums Eck schicken konnte, um noch mal ein Päckchen zu holen. Heute? Eher nicht. Und dass ein deutscher Nichtraucher einen Plan haben könnte, worum es sich handelt, ist noch ein Stückchen unwahrscheinlicher.
Eine ganze verrückte Sache ist die, dass ich so oft die Romane und Geschichten Simenons über Porquerolles gelesen habe, dass ich am Ende der festen Überzeugung gewesen war, ich hätte die Insel schon besucht. Ich war sogar der Meinung, dass ich den Leuten Empfehlungen könnte. Erst als wir angelegt hatten, wurde mir klar: Hier war ich noch nie zuvor gewesen.
Spione müssen sich auch hin und wieder mal erholen. Belesenere unter ihnen greifen dabei gewiss zu einem belletristischem Werk. Wenn diese sich darauf verlassen würden, was in einer Erzählung – zum Beispiel von Georges Simenon – steht und es weiter melden würden, da wären sie schlecht beraten. Mal ganz ehrlich: Irgend einem Geheimdienst wird das wohl mal widerfahren sein.
Der Typ, der G7 und seinem Begleiter auf Grand Langoustier entgegenkam, war grobschlächtiger Natur. Wer begrüßt Gäste, selbst wenn sie nicht eingeladen waren, schon mit einem Revolver und versucht, einen Hund auf sie zu hetzen? Andererseits heißt es, da wo gesungen wird, lass dich nieder, böse Leute haben keine Lieder. Bei Monsieur Henry spielte aber Musik. Aber was für welche?
Der Erzähler in dieser Geschichte war nicht auf die Insel gekommen, von Porquerolles ist die Rede, um sich verzaubern zu lassen. Drei Frauen waren in kürzester Zeit verschwunden und seinen Kommissar G7 hatte man kommen lassen, um die Affäre zu klären. Unser Berichterstatter stolperte über den Strand und beobachtete dabei einen Mann, der sich in einer Art Sport übte.
Porquerolles hat heute etwa 300 Einwohner. Man kann gut davon ausgehen, dass in den zwanziger und dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts nicht mehr Menschen auf der Insel gelebt haben. Wenn dann innerhalb einer Woche drei Frauen verschwinden – auf einer Insel – und nicht wieder aufgefunden werden, kann man sich gut vorstellen, dass die örtliche Polizei sich Hilfe bei Experten holt. Ein Fall für G7.