Bekanntermaßen war früher alles besser. Das Wetter war berechenbarer, alles war günstiger und die Jugend kannte noch Anstand und Sitte. Bürger:innen konnten sich jederzeit sicher fühlen, denn die Polizei hatte immer und alles im Griff! Respekt war kein Fremdwort. Wenn es so war, warum wurden die Tiger-Brigaden geschaffen?
Wenn jemand einen Obst- und Gemüseladen besitzt, dann hat er normalerweise Problem wie: »Wo bekomme ich am günstigsten frisches und günstiges Obst und Gemüse her?« oder »Wo bleiben meine Kunde?«, eine Frage, die sich wohl Händler hin und wieder stellen müssen. Eddie Rico hat ein anderes Problem, er ist nicht nur erfolgreicher Obst- und Gemüsehändler, sondern auch örtlicher Beauftragter der Organisation, der dafür sorgt, dass das Glücksspiel erfolgreich läuft. Und es läuft erfolgreich. Es geht ihm gut, bis zu dem Tag, an dem ihm die Paten den Auftrag geben, er möge sich bitte um seinen jüngsten Bruder Tony kümmern, der etwas aus der Spur geraten ist.
Madame Lognon ist ziemlich in Sorge. Ihr treusorgender Ehemann ist nicht nach Hause gekommen, was ihm gar nicht ähnlich sieht. Sie verständigt Kommissar Maigret, der umgehend eine Truppe an das Auffinden des mürrischen Inspektors und Pechvogels setzt. Schon bald bekommt man den Eindruck, dass Lognon sich in der Hand von Gangstern befindet.
Maigret konnte es nicht glauben. Der findige Lognon, der Unglücksrabe unter den Pariser Polizisten, war diesmal ganz nah an der Aufdeckung eines Falls und was passiert: Er wird angeschossen! Das passte gut in Lognons Weltbild, in welchem feststand, dass es immer die Anderen die Früchte seiner Saat ernten und alles Unglück ihm widerfuhr. Als man Lognon fand, konnte er – bevor er in ein Koma fiel – noch ein Wort seinen Rettern zuhauchen: Gespenst. Nun sind seine Kollegen, und an vorderster Front der Kommissar, am Grübeln, was der Bezirksinspektor wohl gemeint haben könnte.
Maigret unterhielt sich gerade mit einer Witwe, die der Meinung war, dass jeder, der sie kannte – bis auf ihren verstorbenen Mann, dem Minister und Maigret –, sie vergiften wolle, als er einen Anruf von einem Mann erhielt, der sehr gehetzt wirkte. Er bat um Hilfe, da er von verschiedenen Männern verfolgt werde. Der erste Gedanke – bei dem Gegenüber nahe liegend – war, er hätte einen weiteren Verrückten am Telefon. Nichtsdestotrotz gab er einem Inspektor trotzdem den Auftrag, die Angaben zu überprüfen. Im Laufe des Nachmittags erhielt er weitere Anrufe von dem Mann. Richtig unruhig wurde der Kommissar, als sich der Unbekannte bei ihm nicht mehr meldete.
Ein Maigret-Ruhestands-Roman und wenn man Ruhestand sagt, dann meint man normalerweise auch Ruhe. Der Kommissar a.D. war aber weit davon entfernt, sich zum alten Eisen zu zählen und nahm einen Auftrag an, der ihn in die amerikanische Metropole führte. Dort ging es nicht so behäbig zu wie in der französischen Hauptstadt, sondern er versank in einer rauen, gewalttätigen Gangsterwelt. Ein Spaziergang war dieser Auftritt des Franzosen in New York nicht.
Die Polizei, unser Freund und Helfer, ist auf die Hilfe der zu Schützenden angewiesen. Das ist bekannt. Manchmal übertreiben es die guten Menschen aber auch, und die Ermittler fühlen sich umklammert. So ergeht es Maigret, als er im Fall einer polnischen Bande ermittelt, die grausame Verbrechen auf dem Land begeht, und sich ein Landsmann der vermutlichen Verbrecher andient, um ihm bei der Jagd zu helfen.
Jugend gegen Weisheit und Erfahrung? Vielleicht ist es das. Der junge Neffe Maigrets ist in einer verzweifelten Lage. Er wird verdächtigt, einen Mann umgebracht zu haben und bittet nun seinen Onkel, als Privatdetektiv tätig zu sein und hin herauszuschlagen. Onkel Maigret mag seinen Neffen und macht sich aus dem Ruhestand auf den Weg nach Paris. Dort muss er sehen, dass alles ganz anders geworden ist und das eine Ermittlung in seinem Heimatrevier ohne die Unterstützung eines großen Apparates sehr mühsam ist.
Der Mann war wirklich erstaunlich: Maigret war von der Schuld des Dänen überzeugt. Aber mit der Ruhe, mit der der Verdächtige das Siebzehn-Stunden-Verhör durchgestanden hatte, hatte der Kommissar nicht gerechnet und seine Meinung geändert. Blieb immer noch die Frage, warum ein Diamantenhändler aus Antwerpen tot im Auto des Nachbarn des Dänen saß, welches in der Garage des Verhörten abgestellt war.