Geblieben ist nur der Schulbuchverlag und die Druckerei. Als Monatspublikation wird »westermann« nur wenigen in Erinnerung geblieben sein.. Das Heft lieferte auf knapp hundert Seiten eine Mischung aus kulturelle und wissenschaftlichen Themen sowie Erzählungen. Im Heft Juli 1965 ging es zum Beispiel um Gemälde von Max Pechstein, Forschung im Atomzeitalter und ... das fleißige Leben des Simenon.
Im Frühjahr letzten Jahres wurden wir mit einem Comic-Band überrascht, in dem das Leben von Simenon thematisiert wurde – die frühen Jahre wohlgemerkt. Dieser entstand in Zusammenarbeit mit John Simenon, so konnte davon ausgegangen werden, dass ein Kenner des Werdegangs des Schriftstellers mit am Werk war. Im Laufe des Jahres erschienen die weiteren beiden Teile.
John Simenon sprach davon, dass er mit der von ihm unterstützten Comic-Reihe – der erste Band erschien im Februar diesen Jahres – das Leben seines Vaters in Bilder bringen wollte. Eine gute Idee, zumal die Umsetzung auch eine gelungene ist. Als ich das las, ahnte ich nicht, dass im letzten Jahr ein Comic erschienen ist – wohl ohne Unterstützung aus der Familie.
Die bunten Taschenbücher mögen kleine Wälzer sein, bei »ernstzunehmenden« Comics ist der Umfang jedoch nicht das entscheidende. Verwundert war ich nicht, dass der Band mit zweiunddreißig Seiten daher kam. Eher war ich irritiert, dass das titelgebende Boot gar nicht erwähnt wurde. Bis ich auf dem Titel entdeckte, dass ich Band 1 in den Händen hielt.
Von denen, die sich das Buch »Les scoops de Simenon« zulegten, dürften die wenigsten überrascht gewesen sein, dass die Ursprünge von Simenons Werk im Journalismus liegen. Insofern werden es die Interessierten auch nicht als »unbekannte Facette« betrachten und zur Zielgruppe zähl(t)en hauptsächlich Simenon-, Journalismus- oder Lüttich-Interessierte.
Wie jedes Jahr nähert er sich wieder, der Geburtstag unseres Meisters. Die Frage ist nur, an welchem Tag wollen wir den Geburtstag denn nun feiern? Ist es der 12. oder ist es der 13.? Eine endgültige Antwort kann an der Stelle nicht gegeben werden – aber es gibt interessante Beobachtungen. Die gute Nachricht ist vielleicht, dass Feierwütige gleich an zwei Tagen auf den Schöpfer des bekannten Kommissars anstoßen können!
Wer durch Lüttich auf den Spuren von Simenon spaziert, wird Brücken nutzen müssen. Die Maas ist – salopp formuliert – immer im Weg. Eine Brücke, die Spuren auch im Werk des Schriftstellers hinterlassen hat, ist die »Pont des Arches«. Sie liegt auf dem Weg vom Marktplatz der Stadt, an der Simenon-Statue und dem Geburtshaus vorbei in Richtung Outremeuse.
Diese Biografie ist die »aktuelleste« von allen Simenon-Biografien. Patrick Marnham wählt in seiner Biografie einen eleganten Weg zwischen kritischer Würdigung des Werkes Simenons und der Beschreibung des Lebens des Autoren. Meiner Meinung nach ist die Lebensbeschreibung von Marnham die, die sich am Besten lesen lässt. Gut geschrieben, interessant zu lesen.
Gerade wer sich mit Simenon-Biografien befasst hat oder das autobiografische Werk Simenons gelesen hat, kommt vielleicht auf die Idee, sich seine Lütticher Stationen vor Ort anschauen zu wollen. Das ist kinderleicht, wenn man erst einmal vor Ort ist. Zum einen, weil die Strecke gut ausgezeichnet ist. Zum anderen, weil es in der Innenstadt ist und ganz flach.
Vor wenigen Tagen las ich »Maigret beim Minister« und mir fiel auf, dass dies ein Roman ist, in dem die Besatzungszeit deutlich thematisiert wird. In der »Schnee war schmutzig« gab es Anspielungen, aber das Drumherum wäre austauschbar gewesen. Mir ist nicht gegenwärtig, dass der Komplex anderweitig derart deutlich angesprochen wird.
Unter Kultur-Meldungen aus England, die in der deutschsprachigen New Yorker Wochenzeitung »Aufbau« erschienen, stand oft der Autoren-Name »Pem«. Eine Suche in der digitalen Ausgabe nach einer Erklärung für dieses Kürzel, aber diese war in der Zeitung nicht zu finden. Das war schade, aber schließlich ließ sich dieses kleine Geheimnis doch noch lüften.
Was für ein Schatzkästchen! Seit heute ist ein neues Portal online, in dem man in alten deutschen Zeitungen stöbern kann und wenn ich etwas gut kann, dann ist es »stöbern«. Es ist wohl ganz klar, dass mein erster Suchbegriff »Georges Simenon« war. Ich war mir, da nur Zeitungen bis 1950 online gestellt wurden, nicht sicher ob es Ergebnisse gibt.