Diese Biografie ist die »aktuelleste« von allen Simenon-Biografien. Patrick Marnham wählt in seiner Biografie einen eleganten Weg zwischen kritischer Würdigung des Werkes Simenons und der Beschreibung des Lebens des Autoren. Meiner Meinung nach ist die Lebensbeschreibung von Marnham die, die sich am Besten lesen lässt. Gut geschrieben, interessant zu lesen.
Die Gastgeber und viele der Gäste der letzten Station unseres diesjährigen Frankreich-Urlaubs waren Belgier. Als wir ihnen offenbarten, dass wir Frankreich verlassen und unser finaler Halt Lüttich wäre, schauten sie uns entgeistert an und meinten: »Warum denn Liège?«. »Simenon«, sagten wir. »Na dann ...« Enthusiasmus für einen Landsmann geht anders.
Unter Kultur-Meldungen aus England, die in der deutschsprachigen New Yorker Wochenzeitung »Aufbau« erschienen, stand oft der Autoren-Name »Pem«. Eine Suche in der digitalen Ausgabe nach einer Erklärung für dieses Kürzel, aber diese war in der Zeitung nicht zu finden. Das war schade, aber schließlich ließ sich dieses kleine Geheimnis doch noch lüften.
Was für ein Schatzkästchen! Seit heute ist ein neues Portal online, in dem man in alten deutschen Zeitungen stöbern kann und wenn ich etwas gut kann, dann ist es »stöbern«. Es ist wohl ganz klar, dass mein erster Suchbegriff »Georges Simenon« war. Ich war mir, da nur Zeitungen bis 1950 online gestellt wurden, nicht sicher ob es Ergebnisse gibt.
Bitter ist natürlich, dass er es nicht einmal auf die Titelseite geschafft hat. Zwischen den vielen Schönen und Reichen, die sich in diesem Heft präsentierten (oder präsentiert wurden), taucht der liebe Simenon erst auf der letzten Doppelseite auf – dafür dann aber richtig. Mit der Schlagzeile: »Ich habe Maigret satt«.
Man wolle einen Film über Simenon machen, schrieb man vor über vierzig Jahren Hans Altenhein, und es wäre doch schön, wenn er das Interview mit dem Schriftsteller führen könne. Das Interesse war geweckt, und kurze Zeit später saß er in Lausanne. Das aufgenommene Material wurde für einen Film mit dem Namen »Maigret lebt« verwendet, welcher damals von der ARD ausgestrahlt wurde.
Bei der ganzen Geschichte gibt es keinen Moment, wo man denkt: »Da sind Menschen glücklich.« Voller Idealismus kam ein Paar auf der abgelegenen Insel an und schnell stellt sich heraus, dass die Einsamkeit auch Nachteile hat. Dann kommen zwei weitere Trios dazu, und das macht die Sache nicht besser. Denn nun begann der Kampf um die kargen Ressourcen. Jürgen Stumpfhaus Film bringt Simenon ins Spiel.
Wenn es ein Wort gibt, das ich so gar nicht mag, dann ist das »Simenon-Fan«. Es liegt daran, dass ich das Wort »Fan« mit einer unkritischem, sehr einseitigen Beziehung verbinde. Meine Beziehung zu Simenon ist in jeder Hinsicht einseitig, was gewiss auch daran liegt, dass der Herr seit nunmehr fast dreißig Jahren tot ist. Aber unkritisch ist sie in keinem Fall: Sein moralischer Kompass scheint mir oft arg verpeilt gewesen zu sein.
In den ungemütlichen, dunklen Herbst- und Winter-Monaten bekommen wir hin und wieder Besuch. Zwei, drei Rehe kommen dann vorbei, machen es sich im hinteren Teil des Gartens bequem, knuspern an heruntergefallenem Obst und Tannenzweigen, bevor sie weiterziehen. Keine Ahnung warum das Reh im Juni plötzlich bei uns im Garten stand und am vertrockneten Rasen knabberte, wo es nebenan eine saftige Weide gibt.
Der Titel soll immer einen Meilenstein darstellen. Bis hierhin bin ich schon gekommen. Es ist so, dass ich recht schnell lese, wenn mich ein Stoff interessiert. Bei diesem Buch ist es ein wenig anders: Es ist sehr interessant, keine Frage, aber ich kann es nicht einfach in einem Rutsch durchlesen. Auf jeder Seite konfrontiert Simenon einen mit interessanten oder skurrilen Details aus seinem Leben und Erleben. Das muss verarbeitet werden.
Eine kleine Anmerkung zu diesem Text, die aus Als ich alt war stammt und in dem einen oder anderen Sammelband zu finden ist. Simenon beschreibt kurz und knapp (deshalb halte ich mich ebenfalls daran), was er für Kontakte zu der Psychoanalyse pflegte und wie er sie einschätzt. Das fängt damit an, dass er Bücher über dieses Thema las (die auch genannt werden) und im Anschluss darauf eingeht, was wie die Psychoanalyse sein Werk geprägt hat.
Es ist allseits bekannt, dass Simenon in Lüttich als Journalist arbeitete und so zum Schreiben fand. Auch in späteren Jahren, er war als Schriftsteller schon erfolgreich, arbeitete Simenon hin und wieder journalistisch. Ein kleiner Überblick über die Resultate.