Maigret hatte in Brüssel, wo er sich aus dienstlichen Gründen aufgehalten hatte, in einem Café einen Mann beobachtet, der ärmlich aussah und trotzdem Tausend-Francs-Scheine zählte. Er entschloss sich, den Fremden zu verfolgen. Dieser fuhr über Amsterdam nach Bremen. Unterwegs tauschte Maigret den Koffer des Mannes – er hatte sich in Brüssel einen Koffer gekauft, der dem des Mannes aufs Haar glich, allerdings nur Zeitungspapier enthielt. Als der Mann den Koffer in seinem Hotelzimmer öffnete und seinen Verlust begriff, erschoss er sich.
Das Bremer Polizeipräsidium war schön zentral am Wall gelegen, gar nicht so weit entfernt vom Hauptbahnhof der Stadt. Als er den Tod des Mannes, der sich Louis Jeunet nannte, in der Hansestadt untersuchte, kam der Pariser Kommissar nicht nur mit den deutschen Polizisten zusammen, sondern begab sich auch ins Präsidium. Interessant ist dabei eine Schilderung, die uns gegeben wird.
Wer geriet da eigentlich in die Fänge von wem? Hatte Maigret mit Van Damme einen Fang im Bremer Leichenschauhaus gemacht oder war es der Belgier, der sich freuen konnte, mit dem Kommissar eine gute Beute erzielt zu haben. Denn Van Damme war es, der Maigret unbedingt in die Geschäftswelt von Bremen einführen wollte, mit seinen Bekanntschaften und seiner Firma prahlte.
Würden wir Bremen in Bezug auf Maigret nur mit dem Leichenschauhaus und dem Hauptbahnhof verbinden – es wäre ein Jammer. Deshalb bin zumindest ich dankbar, dass Simenon den Leser:innen einen weiteren Brocken hingeworfen hat. Bei der Fahrt Maigrets durch Bremen, die er in van Dammes Auto absolvierte, sah er das Geschäftsgebäude einer großen Firma: Norddeutscher Lloyd.
Maigret glaubte einen Namen zu haben, nachdem er den Pass des Mannes hatte, dessen Koffer er geklaut und den er von Brüssel nach Bremen verfolgt hatte. Bei näherer Betracht musste er feststellen, dass er ein gefälschtes Dokument vor sich hatte. Mitnichten wusste er, wer der geheimnisvolle Fremde war. Für den Gewinn weiterer Erkenntnisse begab er sich ins Leichenschauhaus der Hansestadt.
Ehrlich gesagt habe ich den Schritt lange heraus gezögert, da ich die Hoffnung hatte, dass es vielleicht noch was wird oder sich noch ein paar Interessenten melden. Allerdings ist das nicht passiert, was sehr schade ist, da solche Gespräche in der Regel ganz interessant waren also vermutlich auch geworden wären, und zum anderen ist Bremen auch eine sehr schöne Stadt, die im Mai ihre Reize voll ausgespielt hätte.
Es braucht immer einen konkreten Termin, damit so etwas klappt. Dieser hier liegt noch weit in der Zukunft. Aber das macht es vielleicht einfacher, sich den Tag im Kalender schon anzukreuzen und freizuhalten: 26. Mai 2018 in Bremen. Es sind alle Simenon- und Maigret-Freunde herzlich eingeladen, sich an diesem Tag zu uns zu gesellen, um mit Gleichgesinnten sich angeregt auszutauschen.