Stramm marschiert, lässt sich der Spaziergang in zwei Stunden absolvieren. Der Volksmund sagt, dass der Mensch 5 km/h geht – im Durchschnitt. Ich halte das für unwahrscheinlich, da der Weg von Geschäften, Eisläden und andere Sehenswürdigkeiten gesäumt sein wird. Die Tour ist einem Lagerverwalter gewidmet, der ein blödes Ende in einer Sackgasse nahm.
Die Überschrift tönt ein wenig so, als würden die Maigrets – Amsterdam-like – direkt an einem Kanal wohnen und der Kommissar könnte zu seinem Arbeitsplatz mit dem Boot fahren. Wäre eine nette Idee, nur nicht umsetzbar. Die Aussage an sich ist nicht falsch. Die Maigrets hatten am Boulevard Richard-Lenoir einen Kanal vor der Tür. Gar nicht mal so klein.
Vielleicht beinhaltet dieser Roman eine der bedrückensten Szenen, die man sich in einem Maigret-Roman vorstellen kann. Der Kommissar besucht Lenoir, einen Häftling, dessen Gnadengesuch abgelehnt wurde und der nun hingerichtet werden soll. Lenoir wirkt zuerst gefasst, aber dann übermannt ihn Selbstmitleid und er fragt den Kommissar, warum er den den Kopf lassen muss, während andere Mörder frei herumlaufen können. Da wird der Kommissar hellhörig. Aber Lenoir gibt nicht viel Preis und auf Maigret wartet jede Menge Arbeit.