Die Mittelmeerküste Frankreichs hat seine Reize. Doktor Mahé hatte gehört, dass es auf Porquerolles schön sein sollte. Das hatte ihm ein Freund erzählt. Er stornierte das gewohnte Urlaubsdomizil und verbrachte die Familie auf die Insel. Die Frau war sprachlos; die Mutter schaute fassungslos zu, ohne es groß zu kommentieren – was soll man von einem Mann erwarten, dessen Vater sturzbetrunken versucht hatte, ein Pferd zu heben und dabei umkam? Nicht nur der Familienvater war enttäuscht von diesem Urlaub und trotzdem kehrten sie im darauffolgenden Jahr zurück. Was war passiert?
Die Leiche einer Frau wird in dem Luxushotel gefunden. Wäre nicht weiter dramatisch für das Hotel, aber die Frau – Gattin einen amerikanischen Industriellen – ist Gast in dem Hotel gewesen und der frischgebackene Witwer ist außer sich. Der Kommissar kommt und bringt Ruhe. Ruhe, die einige Leute gehörig durcheinanderbringt.
In Paris, weit weg vom Geschehen, nahmen hochrangige Beamte an, dass sich in Antibes eine hässliche Affäre von internationalem Gewicht entwickeln könnte. Nicht alle Tage wurde ein Mann ermordet aufgefunden, der früher für einen ausländischen Geheimdienst gearbeitet hatte. Maigret an die Côte d'Azur gesandt, um die Angelegenheit zu klären. Eine Agenten-Geschichte wurde es nicht.
Vier Aspekte aus dem Leben von Jay Gould: Er schuf für seine Familie einen immensen Reichtum, wofür er allerdings eine Menge Menschen in Armut stürzte, kontrolliert zeitweise ein Fünftel des amerikanischen Eisenbahnnetzes und zeugte einen Sohn, der geschäftlich erfolgreich war, aber bei Weitem nicht so skrupellos. Gould Senior war nicht sehr beliebt.
Die Stimmung in »Liberty Bar« unterscheidet sich noch einmal von der in anderen frühen Maigret-Romanen. Das liegt zum einen an der Unlust Maigrets zu arbeiten, er lässt sich viel Zeit bei allem. Zum anderen auch daran, dass er noch mehr als die anderen Romane aus der Zeit gefallen scheint, irgendwie unmodern. Zum Beispiel wird er mit Pferdedroschken herumkutschiert.
Eine ganze verrückte Sache ist die, dass ich so oft die Romane und Geschichten Simenons über Porquerolles gelesen habe, dass ich am Ende der festen Überzeugung gewesen war, ich hätte die Insel schon besucht. Ich war sogar der Meinung, dass ich den Leuten Empfehlungen könnte. Erst als wir angelegt hatten, wurde mir klar: Hier war ich noch nie zuvor gewesen.
Einen kleinen Tick über zweihundert Jahre ist es her, dass der frühere Kaiser von Frankreich, Napoleon Bonaparte, an Magenkrebs verschied. Es gilt als erwiesen, dass der kleine Mann auf St. Helena an einer Blutung ausgelöst durch das Karzinom starb. Lange Zeit hielten sich hartnäckig Gerüchte, dass es bei seinem Tod nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann.
Der Lotto-Schein, den ich diese Woche wieder nicht ausgefüllt habe, hätte es mir eventuell ermöglicht, in einem Hotel mit spektakulärer Aussicht auf die Côte d’Azure abzusteigen. Die Rede ist von der Touristenbleibe »Barrière Le Majestic« – kurz: »Le Majestic«. Wenn ich die Aussicht verlässlich genießen will, sollte ich pro Nacht schon etwas über 400 Euro hinlegen.
Wenn sich zwei Männer in eine Frau verlieben, muss das nicht zwangsläufig ins Unglück führen. Wenn Simenon seine Finger im Spiel hat, ist die Wahrscheinlichkeit aber recht hoch. Wladimir liebt Hélène, Hélène liebt Blinis, Blinis weiß nicht, dass Wladimir Hélène liebt und ist deshalb gegen die Tücke Wladimirs, der eigentlich sein Freund ist, nicht gewappnet. So werden Hélène und Blinis getrennt, aber Wladimir kommt trotzdem nicht zum Zuge: Blinis hat vollendete Tatsachen geschaffen.
Wie das wohl ist? Man sitzt mit seiner neuen Flamme, der ersten vielleicht überhaupt, gemeinsam in einem Café. Unterhält sich mit ihr über Gott und die Welt, was man mit den Eltern nicht mehr kann, weil sie einen entweder nicht interessieren oder man das Gefühl hat, dass sie einen nicht verstehen, und wird dann darauf hingewiesen, dass die Mutter ein gegenüberliegendes Gebäude verlässt, in dem sie eigentlich nichts zu suchen hat. Unglücklicherweise hat die Mutter von André Bar mitbekommen, dass sie beobachtet worden ist und so verändert sich das Klima im Hause Bar merklich.
Ein genialer Plan: man holt sich einen hervorragenden Boule-Spieler, der in einem kleinen Ort an der Mittelmeerküste für ordentlich Aufsehen sorgt und raubt dann, während das ganze Dorf dem fantastischen Spieler zuschaut, in aller Seelenruhe die Post aus. So beginnt die kriminelle Karriere von Petit Louis. Danach beginnt eine Phase der maßlosen Selbstüberschätzung an deren Ende der Mann vor seiner ermordeten Geliebten steht und erkennt, dass man versucht, ihm einen Mord anzuhängen.
Célita hat ihre Vorstellungen: Sie geht mit dem Chef hin und wieder ins Bett, die Frau des Mannes spielt keine Rolle und irgendwann, wann weiß Gott, würde sie die Rolle der Chefin einnehmen. Das sind Aussichten, mit der die Striptease-Tänzerin gut leben kann. Eines Tages betritt ein junges Mädchen das Lokal, und obwohl sie nun überhaupt nicht Tanzen kann und Célita der Meinung ist, dass das Mädel aber auch gar nicht sexy ist, wird sie genommen. Und noch schlimmer: Der Chef verguckt sich in die Neue. Die Pläne von Célita beginnen zu wanken.