Der Charme der Maigret-Geschichten besteht auch darin, dass die Lesenden dem Kommissar mit dem Finger auf der Landkarte folgen können. Das Vergnügen wird hin und wieder getrübt, weil Simenon fiktive Örtlichkeiten wählte oder, da sich das Rad der Zeit weitergedreht hat, die Lokalitäten verschwunden sind. So zum Beispiel bei dieser Schleuse, die erwähnt wird.
Es muffelt hier an meinem Schreibtisch gerade nach Mottenkugeln. Das hat man davon, wenn man sich wieder mal ein altes Buch gekauft hat. Aus irgendwelchen Gründen war ich der Meinung, ich bzw. maigret.de wüssten nicht, was es mit der Geschichte »Inspektor Maigret denkt nach« auf sich hat. Aber kaum ist das Buch angekommen und duftet hier still vor sich hin, da verrät mir die Webseite, dass es sich um einen alten Bekannten handelt.
Ein Drama: auf einem Schiff werden zwei Leichen gefunden. Beide erhängt. Die Pressevertreter stürzten sich wie die Aasgeier auf die Geschichte und schon bald bekam diese Geschichte ihren eindeutigen Namen: der Kahn mit den beiden Erhängten. Maigret wird zu dem Fall hinzugezogen, als die Spuren schon kalt waren. So fängt er unverdrossen an, zu ermitteln.