Wieder einmal ein Wort, über das ich nicht hinweg kam. Da radelte ein Mann, den Simenon »Posthalter« nannte, durch die Gegend und beim Hören übersetzte ich das für mich als »Briefträger«. Beim Lesen der Geschichte dachte ich mir jedoch: Warum schrieb Simenon nicht Briefträger, wenn er Briefträger meint. Das wäre doch untypisch und spätestens der Übersetzer hätte das doch gerade gerückt, oder?
Wenn ein neuer, alter Kommissar die Bühne betritt, der auch ein geistiges Kind des Schriftstellers ist, der einen der bekanntesten Polizei-Detektive geschafft hat, dann darf man ein wenig aufgeregt sein. Ungewöhnlich ist auf alle Fälle schon mal der Name des Kommissars: G7. Ich halte das Buch noch nicht in meinen Händen, aber ich habe das Hörbuch – ungekürzt – schon vorliegen und angefangen zu hören.
Natürlich ist es schön, dass demnächst die Maigrets wieder lieferbar sind. Keine Frage ist es toll, dass lang vermisste Romane wie »Der Schnee war schmutzig« in Neuübersetzungen vorliegen werden. Aber möchte ein Simenon-Leser nicht hin und wieder – ganz so wie bei Raumschiff Enterprise – in unbekannte Galaxien vordringen? Im Herbstprogramm von Kampa gibt es diesbezüglich ein Fixstern: G7.
Zeugin winkt Zeugen herbei, weil am Boden eine Leiche liegt. Zeuge holt Polizei und muss bei der Rückkehr feststellen, dass die Leiche nicht mehr dieselbe ist. Die Zeugin hat von einem Wechsel nichts bemerkt. Die Leiche wird abtransportiert. Die Leiche des Ermordeten verschwindet aus dem Krankenhaus, bevor der Kommissar sie untersuchen kann. Mit diesem verrückten Fall muss sich der Kommissar G7 befassen.