Wer am Sonntag, dem 19. Februar 1939, in seine »Pariser Tageszeitung« schaute, um im neuen Fortsetzungsroman von Simenon zu schmökern, der dürfte enttäuscht worden sein. Denn entgegen der Eigenanzeigen der Zeitung, ging es mit der Veröffentlichung erst am folgenden Montag los. Es sollte die deutsche Erstveröffentlichung von »Die Selbstmörder« sein.
Was im Augenblick bei Hoffmann und Campe respektive dem Atlantik-Verlag in Sachen Simenon passiert, stellt ein großes Rätsel dar. Vielleicht nicht verlagsintern, aber in dem, was nach außen kommuniziert wird. Es ist alle sehr geheimnisvoll, fast wie bei einem Apple-Event. Nur, dass man weniger ahnt.
Eigentlich hätte es eine Geschichte wie die von Romeo und Julia werden können. Wird sie nicht, denn der Autor dieses Romans ist Simenon und dieser weiß, wie man eine Geschichte zu einem dramatischen und wenig romantischen Ende bringt. Émile Bachelin entschloss sich, seine Freundin Juliette nach Paris zu entführen. Dort fanden sie allerhand, nur nicht das gemeinsame Glück. Auch der Vater von Juliette hatte nicht aufgegeben: Er suchte seine Tochter.