Zweimal Unheil in Port-en-Bessin. Der Vater von Marie und ihren Geschwistern ist verstorben. Die Weisen sollen aufgeteilt werden, nur Marie hat sich im örtlichen Bistro verdingt. Viau musste seinen Kutter versteigern, da er die notwendige Reparatur nicht mehr bezahlen kann. Der Käufer des Schiffes ist niemand anders als Chatelard, der Geliebte von Maries Schwester. Der kaufte das Schiff nur aus einem Grund: er wollte Marie erobern.
Die beiden leben nebeneinander her. Sie passte auf, dass er ihr nicht fremd geht. Er fühlte sich von ihr über den Tisch gezogen, denn er steht nur in der zweiten Reihe. Émile ist ganz und gar nicht der Meinung, dass er das verdient hatte. Erst war da eine Affäre, die von seiner Frau verhindert wurde, dann kam ein neues Dienstmädchen ins Haus. Der Mann fasste einen Entschluss. Seine Frau, wachsam wie immer, allerdings auch ...
Es gab eine staatliche Anzahl von störrischen Klienten, die Maigret zu betreuen hatte – Félicie war jedoch ein besonderes Kaliber. Sie streute, wo es nur ging, dem Kommissar Sand in die Augen, entzog sich seinem einnehmenden Wesen und es schien ihr völlig egal zu sein, dass ihr Arbeitgeber gerade umgebracht worden war. Der Mann, dem sie viele Jahre lang diente. Der Kommissar stapft durch eine Siedlung, in der nicht nur der Tote – Jules Lapie – als Kauz galt, sondern auch sein Dienstmädchen. Wichtig ist es, die junge Frau zum Reden zu bewegen. Eine unmögliche Aufgabe?
Zum Haare raufen! In Paris wurde ein Mann aufgegriffen, der nicht wusste, wer er war. Er wies eine Kopfverletzung auf, die den Gedächtnisschwund erklärte. Andererseits war die Wunde fachmännisch behandelt worden. In mühsamer Arbeit und mit viel Ermittler-Glück bekam die Polizei heraus, wer der Mann war. Maigret begleitete den ehemaligen Kapitän mit seiner Hauswirtschafterin nach Hause. Dort wurde der Mann kurz darauf umgebracht.
Jeder schimpft über die Steuern, über das Finanzamt sowieso. Ich habe damit vor langer Zeit aufgehört und gerate nur noch dann in Wallung, wenn es um Verschwendung geht. Auch wenn ich der Meinung bin, dass hierzulande beispielsweise bei der Masken- und Impfstoffbeschaffung Steuergelder verschleudert wurden, das Grundprinzip stelle ich nicht infrage.
Sylvie hat nur ein Ziel: nicht mehr arm sein. Dafür geht sie nicht unbedingt über Leichen, verkauft nicht unbedingt ihren Körper – setzt aber schon einmal Mittel ein, die man nicht unbedingt als koscher bezeichnen kann. Marie ist ihre stille Freundin, die im Schatten der Schönheit von Sylvie steht. Sie hat sich damit abgefunden, dass das Leben so sein wird, wie sie es als Kinder gespielt haben: Sylvie ist die Prinzessin, Marie ist die Zofe. So verleben sie einen gemeinsamen Sommer in Fouras, um ein bisschen Geld zu verdienen, um dann nach Paris zu gehen: die Welt erobern.
In der Familie steht es nicht zum Besten. Der Sohn hat sich in das Dienstmädchen verliebt – eine lebenslustige Spanierin, die den ganzen Tag singt und lacht. Die Tochter ist in ihren Vorgesetzten verliebt und weiß, dass es keine Hoffnung gibt, ein gemeinsames Leben zu führen. Der Vater kommt abends von seinem drögen Job nach Hause, tut geheimnisvoll und schweigt sich in jeder Beziehung aus und die Mutter ist Alkoholikerin und macht just in dieser Zeit im November eine ihrer Novenen durch, wie ihre Dauertrinkanfälle genannt werden.
Ausgerechnet der Vater muss eine Affäre mit dem Dienstmädchen anfangen und so den Sohn gegen sich aufbringen. Man fragt sich, wie es der alte Langeweiler geschafft hat, das Mädchen herumzukriegen. Allzulange hat er keine Freude an der Affäre – Manuela verschwindet von einem Tag auf den anderen. Aber das bringt keinen Frieden.
Ein Jahr ließ sich der Arzt Hans Kuperus Zeit, bevor er zur Tat schritt. Er hatte einen Brief bekommen, in dem man ihn in knappen Worten mitteilte, dass seine Frau ihn mit dem stadtbekannten Schutter betrog. Dieses eine Jahr brauchte der Doktor, um sich über seine Schritte klar zu werden. Dann, an einem Februar-Tag, fuhr er nach Amsterdam, kaufte sich eine Waffe; kehrte nach Haus zurück und brachte Frau und Liebhaber um. Die Leichen verschwanden in einem Kanal und Kuperus kehrte nach Hause zurück, als wäre nichts gewesen. Doch dann wird er neugierig...
Sie hatten wahrhaftig keinen Spaß bei der Nachstellung des Verbrechens, aber Maigret war unerbittlich. Einer der Anwesenden musste der Mörder sein. Dies war nicht nur dem Kommissar bewusst, auch den Besuchern des abgelegenen Gasthauses war das klar. So beäugten sie sich misstrauisch. Eine Runde, wie man sie aus den Romanen von Rex Stout kennt.
Maigret in der Welt des Hochadels: Viel Fantasie braucht es nicht, um sich vorzustellen, dass der Kommissar keine gute Figur in diesem Milieu machte. Von seinem persönlichen Wohlbefinden soll gar nicht erst angefangen werden. Ein alter Mann war ermordet worden. Früher war der Ermordete Botschafter in Russland gewesen war. Dass dieses Verbrechen einen politischen Hintergrund haben könnte, konnte die Polizei ausschließen. Gerade deswegen stellte das Verbrechen die Ermittler vor ein großes Rätsel.
Maigret bekommt in Paris Besuch von einer alten Dame. Sie erklärt ihm, dass ihr Dienstmädchen vergiftet worden wäre, aber der Anschlag wohl ihr gegolten hätte. Der Kommissar ist von der alten Dame schon so begeistert, so dass es der Aufforderung seines Chefs – der Druck vom Innenminister bekommen hat – gar nicht bedarf. Der reizende Anschein, der der Geschichte anhaftet, verliert sich schnell im Nebel der Normandie.
Das Dienstmädchen war der Meinung, dass ihre alte Dame umgebracht worden war. Die Oberen wissen nicht genau, was sie davon zu halten sollten. Derjenige, der unter Verdacht stand, gehörte zur sogenannten besseren Gesellschaft Caens. Was bot sich da Naheliegenderes an, als den Fall Kommissar Maigret zu geben und ihm die Schuld zuzuschieben, wenn Porzellan zerdeppert wurde.