Ob Frau oder Mann mit dieser Box auf den wahren Pfad ... also den Maigret-Simenon-Weg ... gebracht wird, sei einmal dahingestellt: Die Wettbewerber in dem Paket, gegen die Kommissar Maigret antreten muss, sind sehr prominent. Da tummeln sich in sieben Filmen Pater Brown mit Hercule Poirot, Sherlock Holmes und Mike Hammer. Kaufen oder nicht kaufen, das ist die Frage ...
Über den Film selbst ist an dieser Stelle erst einmal wohl alles gesagt worden. Die Varianten für das häusliche Filmvergnügen sind nun herausgekommen. Ich habe einen Blick auf die DVD-Variante geworfen, denn interessant ist in erster Linie die Ausstattung, die über den Hauptfilm hinausgeht. Das wird kein sehr langer Blick, denn das Bonus-Material der DVD ist etwa vierzig Minuten lang.
Kollektionen sind für Konsumenten eine praktische Sache: Normalerweise bekommen sie für einen günstigen Preis viel Ware. Für die, die sich wirklich interessieren, ist das Zug aber in der Regel schon abgefahren, denn sie haben sich aufgrund ihrer Ungeduld schon bei den Einzeltiteln versorgt. Das dürfte auch bei den beiden PIDAX-Kollektionen der Fall sein, die jüngst erschienen sind.
Wie der Zufall es will, habe ich am Wochenende erst festgelegt, dass der Vorname von Torrence wohl »Joseph« sein muss. Nicht, dass er mir in den Maigret-Romanen bisher (bewusst) untergekommen wäre, aber in die Agence O-Geschichten wird der Name genannt. Dann kommt Rupert Davies als Maigret und spricht pathetisch über »Hector«.
»Was für ein gut aussehender Mann«, dachte ich, als ich ein Screenshot von einer Szene machte und ihn frontal betrachtete. Delon war schon sechzig Jahre alt und spielt einen Gynäkologen, der sich auf Geburtsmedizin spezialisiert hatte und dieses auch lehrte. Von dem Gesichtsausdruck habe ich in dem Film zweimal eine Variation gesehen. Da lächelte er.
Wenn schon nicht in einem Film, aber für uns als Zuschauer kommen die beiden in einem Monat – irgendwie wird es ein Simenon-Kino-Sommer, denn ich kann mich nicht erinnern, dass ich drei Non-Maigret-Verfilmungen in so kurzer Zeit erschienen sind. Das ist sehr erfreulich, zumal nach »Der Teddybär« im Juli nun zwei Filme kommen, die als Klassiker gelten.
Leichthin kommt es über die Lippen: »Das ist ein Klassiker!« Im Zusammenhang mit Simenon fielen mir aufseiten der Bücher ein paar Maigrets ein und auch Non-Maigrets wüsste ich zu benennen. Mir käme nicht in den Sinn, nur weil etwas alt ist, dieses zum Klassiker zu erklären – anderen jedoch schon. Vielleicht, weil es eine Adelung darstellt.
Da irrt ein Mann durch Paris und nimmt sich einfach Sachen aus den Auslagen der Geschäfte, deren Besitzer nach der Polizei rufen. Maigret ist vor Ort und stellt fest, dass der Mann eine Kopfwunde hat, die erklärt werden sollte. Der Kommissar nimmt den Mann, der also nicht nur eine komische Wunde hat (auch wenn sie gut verheilt ist) und sich komisch verhält, mit. Der Fremde kann nicht verraten, wer er ist. Er spricht nicht.
Vor ein paar Tagen las ich ein Interview, welches John Simenon gab. Verfilmungen waren auch ein Thema und Simenons Sohn sagte sinngemäß, dass für ihn originalgetreue Verfilmungen kein Muss wären. Wichtig wäre, dass die Rahmenhandlung und Entwicklung der Hauptfiguren zu erkennen wäre. Selbst unter diesen wahrlich lockeren Kriterien als Maßstab, bleibt die Geschichte mit Rupert Davies hinter der Vorlage weit zurück.
Die nächsten vier Tage gibt es jeden Tag ein Foto aus dem Film »Maigret sieht rot«, der weder auf DVD erhältlich ist noch in der letzten Zeit im Fernsehen lief. Die Ausstrahlung der anderen beiden Maigrets bei arte soll mal die Gelegenheit sein, die Erinnerung an diesen letzten Maigret-Film von Jean Gabin aufzufrischen. Diesmal mit einem Pressefoto, was vom damaligen Verleih Columbia-Bavaria herausgegeben wurde.
Ein Mann jenseits der siebzig lebt in einem großen Haus in Paris mit seiner Haushälterin und ein wenig Personal. Viel gibt es nicht mehr, was ihn erfreuen kann. Auf die Frage, ob sein Leben langweilig ist, vermag er nicht richtig zu antworten. Aber seine Kinder, stellt er fest, würden es wohl so sehen. Er geht nicht mehr aus, trifft sich hin und wieder mit einem befreundeten Arzt und muss zugeben, dass es eine Leere in seinem Leben gibt.
Das geht heute nicht mehr, habe ich ein-oder zweimal gedacht, als ich die Folge »Maigret und die Anarchisten« sah. Van Damme hatte Maigret in Reims vor einen Zug geschubst, der dann aber auf einem anderen Gleis fuhr. Maigret nimmt ihn mit nach Paris und verhört ihn dort. Der Beschuldigte redet sich heraus: Das könne man ihm nicht beweisen. Er sage, Maigret sei gestolpert. Gut für van Damme – es gab keine Zeugen.