Es gibt herausragende Ereignisse, an denen ein Mensch innehalten und sein Leben überdenken sollte. Ein solcher Augenblick könnte der sein, in dem man merkt, dass einen die Ehefrau vergiften sollte. Nichts anderes tut François Donge als er nach dem Anschlag auf sein Leben im Krankenhaus liegt. Dem studierten Chemiker wäre beinahe mit Arsen der Gar ausgemacht worden.
Die beiden leben nebeneinander her. Sie passte auf, dass er ihr nicht fremd geht. Er fühlte sich von ihr über den Tisch gezogen, denn er steht nur in der zweiten Reihe. Émile ist ganz und gar nicht der Meinung, dass er das verdient hatte. Erst war da eine Affäre, die von seiner Frau verhindert wurde, dann kam ein neues Dienstmädchen ins Haus. Der Mann fasste einen Entschluss. Seine Frau, wachsam wie immer, allerdings auch ...
Zum Haare raufen! In Paris wurde ein Mann aufgegriffen, der nicht wusste, wer er war. Er wies eine Kopfverletzung auf, die den Gedächtnisschwund erklärte. Andererseits war die Wunde fachmännisch behandelt worden. In mühsamer Arbeit und mit viel Ermittler-Glück bekam die Polizei heraus, wer der Mann war. Maigret begleitete den ehemaligen Kapitän mit seiner Hauswirtschafterin nach Hause. Dort wurde der Mann kurz darauf umgebracht.
Der Koch Émile Fayolle wollte seine Frau umbringen. Er hatte Gründe, von denen viele Leute sagen würden, dass es keine guten wären. Fayolle war nicht der Typ, der solche Fragen mit irgendwem diskutierte. Für ihn lag es nahe, die Angelegenheit durch eine Mahlzeit zu erledigen – wie man kocht, war ihm geläufig. Wie sich solche durch Gifte anreichen lassen nicht.
Da sich Simenon hin und wieder Straßen- und Ortsnamen ausgedachte, dachte ich mir, dass er sich die Freiheit vielleicht auch bei Büchern erlaubt. Umso überraschter war ich gewesen, dass von den drei in »Sonntag« genannten Autoren, zwei existieren und die Existenz des dritten Autoren zumindest sehr wahrscheinlich ist.
Immer wieder stellt sich die quälende Frage: »Wie bringe ich den Kerl um?« Das richtige Gift sollte ein ambitionierter Mörder schon gewählt haben. Liest man klassische Kriminalromane, wird der Anfänger geradezu mit der Nase in Arsen gestupst. Es könnte auf die Idee kommen, es wäre eine Empfehlung. Hier ist einmal notiert, warum dieses Element keine gute Idee ist.
Ermitteln, wo andere Urlaub machen. Das könnte das Motto dieser Geschichte sein. Im in der Nähe von Fontainebleau liegenden Moret-sur-Loing wurden zwei Männer ermordet. Nicht die schöne Umgebung lockte Émile. Es war das interessante Setting, welches mit dem Kriminalfall verbunden war. Warum nicht ungerufen der Polizei mit Privatdetektiv-Kompetenzen helfen?
Heute ist es natürlich ganz anders: Wird ein Arzt zu einem Verstorbenen gerufen und von einem Ermittler gefragt, was denn die Todesursache ist, dann äußert dieser sich ganz vorsichtig. Zumindest ist das im Fernsehen so. Die Kollegen in den etwa älteren Büchern agieren offener und geben recht schnell preis, was sie für die Todesursache halten. So auch der Doktor, der zu Kapitän Joris gerufen wurde.
Einmal mehr wird der literarische Beweis geführt, dass sich Verbrechen nicht lohnen. Madame Dudon beobachtet, wie Madame Cassieux ihren Gatten umbringt. Zielstrebig versucht Marie Dudon einen eigenen Vorteil daraus erzielen.
Noch so ein unappetitlicher Fall von Vergiftung. Eine viel befahrene Schleuse wird derart sabotiert, in dem man ihre Benutzer vergiftet. Innerhalb einer Woche müssen fünf Menschen sterben, weil irgend jemand der Meinung ist...
Etwas Scheußlicheres als eine Gift-Affäre gibt es nicht, sagt Leborgne und sieht es ungern, wenn der Ich-Erzähler die Akte in die Hand nimmt, die keinen Namen, sondern nur eine Nummer trägt.
Étienne Lomel schwebte lange Zeit auf Wolke sieben. Es gelang ihm, die Frau seiner Träume zu erobern. Simenon versetzt uns in die Zeit, die fünfzehn Jahre nach der Eroberung Louises durch Étienne spielt (obwohl die Frage erlaubt ist, wer wen erobert hat) und in der der Ehemann das Gefühlt hat, er wird schleichend vergiftet. Dass es Louise ist, daran hat Étienne keine Zweifel, er fragt sich aber, was für ein Motiv seine Frau hat.