Ganz gezielt habe ich das beste Hörspiel der Box an das Ende gesetzt. Nein, das ist gelogen. Das längste Hörspiel einer solchen Kompilation, das war mir klar, wird der Höhepunkt sein. Nein, das flunkere ich schon wieder! Mit Madame Maigret im Mittelpunkt kann nichts schief gehen, als Maigret-Spezialist weiß man das. Die Lügen werden immer frecher ...
Beim Anhören des dritten Falls der »Raffinierte Fälle«-CD betrachtete ich das Cover der CD genauer. Die Übersetzung, so war dort zu lesen, erfolgte durch Hansjürgen Wille und Barbara Klau. Als Copyright wurde 1975 angeben. Das ist an sich stimmig. Aus der Zeit stammen die Maigret-Sammelbände von Heyne und Kiepenheuer & Witsch.
Erst gibt es die Übersetzung für die Buchausgaben, dann erfolgt eine Bearbeitung – das scheint mir der gängige Weg zu sein. Bei den Maigret-Erzählungen, die der Saarländische Rundfunk 1953 produzierte, war das nicht der Fall – ein bemerkenswertes Vorgehen. In der Reihe entstand eine Bearbeitung der 1938 entstandenen Erzählung »L’Etoile du Nord«.
Am 16. März diesen Jahres gibt es neuen Stoff für Fans von Maigret-Hörspielen. Auch diesmal ist es der Audio Verlag, der die Schätze zusammengetragen hat und veröffentlicht. Die Stücke stammen aus der Zeit zwischen dem Ender der 50er-Jahre bis in die 80er-Jahre. Sie wurden für verschiedene Radio-Sender in Deutschland und Österreich produziert.
Nachdem im März die Redakteure des Bayerischen Rundfunks einen Teil ihrer Schätze aus den Archiven geholt haben und ausstrahlten (bzw. online stellten), haben nun ihre Kollegen vom Südwestfunk nachgezogen. Der Schatzmeister ist übrigens ein Promi, der seit Jahren als Hörspiel-Liebhaber bekannt ist: Bastian Pastewka.
Mal wieder so eine Sache, die mir beim eigentlichen Erscheinen durch die Lappen gegangen ist: Der Bayerische Rundfunk hat sechs Maigret-Hörspiele aus den sechziger Jahren ausgestrahlt. Im März schon. Die gute Nachricht: Dank der Mediatheken haben alle, die es so wie ich verpasst haben, noch eine Chance.
Es begann mit einem kleinen Twitter-Eintrag, erzeugte ordentlich Grübelei und endete darin, dass ich ein Buch-Cover verfälschte. Aber fangen wir am Anfang an und arbeiten uns zum Ende vor. Auf den Seiten des SRF kann man sich das Hörspiel »Der Minister« (1958) anhören und laden. Auf der Seite habe ich nicht ersehen können, ob es ein finales Datum gibt, deshalb sollte man es nicht auf die lange Bank schieben.
Da bieten sich gerade zu Vergleiche an, zumal die beiden Hörpakete zu moderaten Preisen erscheinen. Der Deutsche Audio Verlag hat dieser Tage eine Box mit fünf Maigret-Hörspielen aus dem Fundus des Bayerischen Rundfunks herausgeben, die um 1960 herum entstanden sind. Paul Dahlke, der als Maigret-Sprecher dient, wird auf der Webseite von d-a-v als Volksschauspieler beschrieben und gab Maigret in sechs Fällen.