Maigret ist auf der Leinwand präsent – heute sicher nicht mehr so, wie in früheren Tagen, aber manchmal kann man sich schon wundern. An dieser Stelle sollen Ihnen die verschiedenen Maigret-Darsteller näher gebracht werden.
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges – am 30. April 1945 – wurde München befreit. Nennenswerten Widerstand gab es nur noch wenig, weshalb mancherorts der Eindruck entstanden war, das wäre eine Spazierfahrt für die Befreier gewesen. Die Altstadt war stark zerstört, der Rest Münchens etwa zur Hälfte. Drei Monate nach Kriegsende erschien aber schon die erste Illustrierte.
Die Geschichten von Simenon, bei denen das Gefühl aufkommt, dass sie an den Haaren herbeigezogen sind, der Realismus in der Handlung mit der Lupe zu suchen ist, solche Geschichten sind rar. Einzelne Aspekte kommen einem befremdlich vor, das liegt schon an den gravierenden gesellschaftlichen Änderungen. Aber wie schaut es mit den Dialogen aus, mit dem Umgang?
Die Scheidung von Tigy war erst vor kurzer Zeit rechtsgültig geworden. Simenons finanzieller Spielraum war durch die mit seiner Ex-Frau geschlossenen Vereinbarungen eingeengt. Er selbst schreibt, dass er zu dem Zeitpunkt beinahe mittellos gewesen sei. Bevor die Leser:innen sich zu viele Sorgen machen: Hätte er gejammert, was er nicht tat, wäre das Jammern auf sehr hohem Niveau gewesen.
Würde man einen König der Simenon-Verfilmungen krönen, so wäre Jean Richard ein Aspirant: Schließlich hat der Schauspieler an den meisten Verfilmungen mitgewirkt. Allerdings in Serie und soweit es überschaubar ist, nur in einer Rolle – Maigret. Das ist langweilig. Wie schaut es jedoch aus, wenn man die Vielseitigkeit der Darstellungen betrachtet.
In späteren Jahren wäre vielleicht die Rolle der Gräfin aus »Ceux de la soif« etwas für sie gewesen, aber wenn man sie imagegerecht hätte besetzen wollen, wäre es in Simenon-Verfilmungen schwer geworden. So erscheint mir auch logisch, dass die französische Schauspielerin Brigitte Bardot nur einmal in einer Simenon-Verfilmung mitgewirkt hat.
Yvette steht zwar im Vordergrund, aber Gobillot ist dafür – obwohl im Hintergrund – viel, viel größer. Da fragt man sich gleich, was das aussagen soll. Umso irritierender ist diese gewählte Darstellung, da die Kombination aus »Waffen« und »Frauen« Stärke und Größe suggeriert. Unter diesem Gesichtspunkt gehörten die Größenverhältnisse umgekehrt.
Jean Gabin == Maigret, eine einfache Formel. Was jedoch nicht vergessen werden sollte: Der 1904 geborene Schauspieler spielte im Alter von 45 Jahren seine erste Rolle in einem Simenon-Film und wenn man die Maigrets mitzählt folgten noch neun weitere Filme. Wenige Schauspieler dürften mehr Non-Maigret-Hauptrollen gespielt haben.
Vor etwas über einem Jahr gab es eine kleine Session, in der an der Stelle Tag für Tag Bilder aus dem Film »Maigret sieht rot« mit Jean Gabin veröffentlicht wurden. Jetzt ist mir ein weiteres Bild in die Hände gefallen, dass ich im letzten Jahr noch nicht besaß und das will ich an der Stelle nachtragen. Wird Zeit, dass ich mir den Film mal wieder anschaue...
Vor zehn Jahren lief, soweit ich herausfinden konnte, der Film, in dem Kommissar Maigret in Rage gerät, das letzte Mal im deutschen Fernsehen. Wie nicht anders zu erwarten in einem Öffentlich-Rechtlichen – dem Westdeutschen Rundfunk. Wenn ich einen Tipp abgeben dürfte, dann würde ich denken, dass die Rechte dort noch sind oder irgendwann wieder landen werden. So lang heißt es warten. Das vierte Foto...
Die – Achtung, Wortspiel! – knallige Überschrift zu diesem Pressefoto lautet »Achtung! Gleich knallt es!« Es ist schon ein netter Service von der Marketing-Abteilung gewesen, die Redakteure auf die richtigen Fragestellungen zu dem Film zu lenken, wie zum Beispiel bei diesem Foto. Unvermeidbar war dabei, dass die Botschaft »Geht in das Kino! Schaut den Film« nicht sehr subtil untergebracht wurde.
Der Film »Maigret sieht rot« entstand 1963 nach dem Roman »Maigret, Lognon und die Gangster«. So ist es auch ganz klar, dass man hier mal einen sieht, der mit der Pistole jemanden überfallen möchte. Im Buch steht die Sorge um Inspektor Lognon im Mittelpunkt, der sich immer benachteiligt sieht – gerade auch von Maigret – und die Schuld an seinem nicht Fortkommen bei allen sieht, nur nicht bei sich selbst.