Einer der beiden Amerika-Aufenthalte von Maigret. Diesmal hielt er sich zu einem Studienaufenthalt in Tucson (Arizona) auf und folgte auf Anregung seiner Gastgeber einer Anhörung. Vor Gericht stand ein Trupp Soldaten, der verdächtigt wurde, eine junge Frau umgebracht zu haben. Die Jungs waren an dem Abend so betrunken gewesen und konnten sich an nichts erinnern. Maigret kämpft mit ganz anderen Schwierigkeiten: Er möchte verstehen, aber die Sprache stellt eine Barriere dar.
Ein genialer Plan: man holt sich einen hervorragenden Boule-Spieler, der in einem kleinen Ort an der Mittelmeerküste für ordentlich Aufsehen sorgt und raubt dann, während das ganze Dorf dem fantastischen Spieler zuschaut, in aller Seelenruhe die Post aus. So beginnt die kriminelle Karriere von Petit Louis. Danach beginnt eine Phase der maßlosen Selbstüberschätzung an deren Ende der Mann vor seiner ermordeten Geliebten steht und erkennt, dass man versucht, ihm einen Mord anzuhängen.
Sucht der junge Mann Abenteuer? Wahrscheinlich nicht – er kommt mit einem festen Arbeitsplatzangebot in Libreville an. Es zerschlägt sich schon an den ersten Tagen: der Vertreter der Firma sagt ihm ins Gesicht, dass keine neuen Leute eingestellt werden, egal was ihm in Frankreich erzählt worden wäre.
Was macht man nun in einem fremden Land, wenn es überhaupt nicht nach Plan verläuft. Simenon hat keine Vorliebe für die Kolonialvertreter in Afrika und so darf man keinen Roman erwarten, in dem sympathische Vertreter aufwarten. Der junge Mann muss seinen Weg finden.
Es ist absolut unangenehm, wenn man feststellen muss, dass eine Truppe von jungen Leuten das Haus im Griff hat, und man selber davon nichts mitbekommt. Das mag vielleicht noch nicht einmal so dramatisch sein, aber als der Rechtsanwalt Loursat in seinem Haus einen Toten findet, wird die Sache mehr als ernst.
Philip Bauche bleibt mit seinem Wagen in einem Wald zwischen Paris und Orléans liegen. Ihm bleibt nichts anderes über, als in einen Gasthof zu gehen, ein paar Schnaps zu trinken und im Anschluss die Polizei zu rufen. Er hat einen Mord zu gestehen, den Mord an seinem Geschäftspartner Nicolas. Da er keine überzeugenden Argumente hat, die auf ein Verbrechen aus Leidenschaft hindeuten, muss er um seinen Kopf bangen.
Xavier Lhomond war Gerichtspräsident. Eines Abends erreichte er den Apotheker nicht, der die Medikamente für sine Frau hatte, und ist gezwungen, diesen aus einer verrufenen Bar anzutelefonieren. Beim Herauskommen wird der Jurist von einem Kollegen gesehen, welcher seine ganz eigenen Schlüsse zieht.
Am nächsten Tag sitzt Lhomond mit eben diesem Kollegen zu Gericht und hat über die Schuld von Diendonné Lambert zu entscheiden, dem der Mord an seiner Frau vorgeworfen wird. Der Ablauf und der Ausgang des Verfahrens wird von den Erfahrungen geprägt, die der Gerichtspräsident während der Verhandlung machen darf.
Man führt es sich oft nicht vor Augen: In der Zeit, in der Simenon seine Romane spielen ließ, war die Strafe für Mord der Tod. Der Gang zum Fallbeil war die Konsequenz für grausame Verbrechen. In diesem Fall ging jeder davon aus, dass der Angeklagte seinen Kopf verlieren würde. Zu abscheulich war das Verbrechen, denn der Mann hatte nicht etwa einen Gangster umgebracht: Ein kleines Mädchen war unter den Opfern. Im Schwurgerichtssaal überraschte Maigret das Gericht, in dem er Zweifel an der Schuld des Angeklagten äußerte.