Der Monat neigte sich dem Ende zu, somit wurde es Zeit, auf die Kalenderdaten des nächsten zu schauen. Bei der Recherche nach zu nennenden Titeln stieß ich auf den Endjahres-Roman »Im Falle eines Unfalls«. Die Geschichte begann im November und schloss am Ende des darauffolgenden Monats. Ein wenig Neugierde brachte mich zum Stolpern.
Vor ein paar Jahren ist mir ein Missgeschick passiert: Ein Chandler-Roman aus der Gelben Reihe von Diogenes ins Wasser fiel. Diesen Fauxpas überstand das Buch leider nicht. Jeder Rettungsversuch scheiterte. Unverwüstlich sind die Diogenes-Taschenbücher nicht, aber meine Maigrets – teilweise 40 Jahre alt – haben sich gut gehalten. Aber die Heyne-Titel ...
Die Frühjahrsprogramme stehen an bzw. sind schon erschienen. Da lohnt es sich mal, nachzuschauen wie weit die Verlagskoalition in Sachen Simenon-Gesamt-Ausgabe gekommen ist. Schließlich handelt es sich um eine aufregende Reise, die gerade im letzten Jahr durch recht stürmische verlegerische See gegangen ist. Corona war auch keine Hilfe.
Nimmt man es genau, sind nicht nur die Romane von Simenon sehr spannend; genauso spannend und interessant sind auch die Geschichten, die sich um die Veröffentlichungen drehen. In der letzten Zeit gab es hin und wieder mal Nachfragen, welche Übersetzung wann und wo erschienen ist; warum und weshalb und welche Übersetzungen prinzipiell empfehlenswert sind. Hier soll es eine kurze Zusammenfassung geben.
Kiepenheuer & Witsch: Wer gestaltete die Umschläge der Simenon-Ausgaben des Verlages? Werner Labbé. Der Grafiker prägte das Bild der Simenon-Ausgaben über Jahre. Die Cover waren schwarz, darauf gab es eine Stern-Vignette, in der sich dann eine Zeichnung befand. Davon wurde nur in ganz wenigen Fällen abgewichen: Auf einem Cover tauchte Brigitte Bardot auf und es gab ein paar Hardcover-Bände. Das änderte sich aber.
Wollen wir hier einmal die Klarheit der deutschen Sprache preisen? Ein Mörder ist jemand, der vorsätzlich jemanden umbringt. Es muss, wenn man es von der rechtlichen Seite sieht, noch mindestens ein Mordmerkmal erfüllt sein (beispielsweise niedere Beweggründe, Heimtücke etc.). Reden wir im Deutschen von einem Killer, dann meinen wir normalerweise einen besonders bösartigen oder professionellen Mörder.
Wie immer beginne ich mit einem kleinen Exkurs, bevor ich zum eigentlichen Punkt (oder Pünktchen) kommen werde. Als ich vor Jahren mit dem Aufbau der Datenbank angefangen habe, da dachte ich mir, es wäre »nett«, wenn ich die Übersetzer in den bibliographischen Informationen nennen würde. Sie bekamen ein Feld und ich habe es so gut, wie es möglich war, gefüllt. Mittlerweile sieht die Welt anders aus.
Hätte nicht gedacht, dass ich so schnell wieder zu dem Band von der Büchergilde zurückkommen würde. Aber ich hielt gerade »Maigret hat Angst« in den Händen und blätterte nach vorkommenden Pariser Inspektoren (bisher ist mir noch keiner untergekommen), stolperte dann am Anfang des fünften Kapitels über ein Wort, dass ich so noch nicht gelesen hatte bzw. mir nicht aufgefallen war. Es ging um ein Unwetter.
Viele der gegenwärtigen Notizen kommen deshalb zu Stande, weil ich bei der Aktualisierung der Bibliographie so manche Überraschung erlebe. So war mir beispielsweise klar, dass ich die Kombination aus der Márquez-Geschichte »Dieselbe Geschichte, nur anders« mit »Der Mann auf der Straße« von Simenon bei Kiepenheuer & Witsch verlegt wurde. Aber auch Diogenes brachte diese Melange in den 90er Jahren heraus. Noch vor KiWi...
Es war nur eine kleine Information, die irgendwo auftauchte und die besagte, dass Paul Celan für Kiepenheuer & Witsch Simenon übersetzt hätte, dass man mit den Ergebnissen aber nicht zufrieden gewesen wäre.