Bei der riesigen Anzahl von Geschichten, die Maigret erlebt hat, kommen einem die unterschiedlichsten Typen vor. Da sind die Habgierigen, die wegen ein paar Francs ihre Zeitgenossen umbringen; Gangster, die Säuberungsaktionen im Milieu vornehmen und hin und wieder bekommt man es auch mit Psychopathen zu tun. Wie in diesem Fall. Ein junger Mann geht durch die Straßen, nimmt mit seinem Kassettenrekorder Stimmen auf und wird dann ermordet. Anfangs glaubt man noch an Gangster, aber irgendwann meldet sich jemand, der ...
In Paris, weit weg vom Geschehen, nahmen hochrangige Beamte an, dass sich in Antibes eine hässliche Affäre von internationalem Gewicht entwickeln könnte. Nicht alle Tage wurde ein Mann ermordet aufgefunden, der früher für einen ausländischen Geheimdienst gearbeitet hatte. Maigret an die Côte d'Azur gesandt, um die Angelegenheit zu klären. Eine Agenten-Geschichte wurde es nicht.
Selig sind die Unwissenden? So oder so ähnlich wird es doch formuliert. Georges Célerin ist so ein Unwissender. Er lebt in trautem Kreise und ist beruflich recht erfolgreich. Dieses Glück, was der Juwelier zu schätzen weiß, wird von einem Tag auf den anderen zerstört. Seine Frau wird von einem Laster überfahren und eine Welt bricht für ihn zusammen: Der Rest zählt für den Mann nicht, weder seine Kinder noch sein goldenes Händchen können ihm Trost spenden.
Was sollte man als alter Mann, der die Schlüsselpositionen der Republik bekleidet hatte, tun, wenn jemand nach der Macht griff, der Dreck am Stecken hatte? Für den Alt-Präsidenten war die Frage klar: Er wollte verhindern, dass sein Gegenspieler den Posten des Premierministers übernimmt. Er wusste, dass er ein Geständnis in der Hand hatte; der Ministerpräsident in spe wusste das auch - holte er sich die Absolution oder ging der Möchtegern-Premier das Risiko eines Eklats ein?
Eine Art Urlaub: Maigret erholte sich am Mittelmeer, genoss die freie Zeit, während seine Frau in der Bretagne eine kranke Tante pflegte. Er war günstig untergekommen und wurde zuvorkommend behandelt, denn er kannte den Portier des Hotels aus Paris. Der pensionierte Kommissar wird eines Morgens aus seiner wohlverdienten Ruhe gerissen. Das Hotel hatte einen Toten zu beklagen.
Morgenstund hat Gold im Mund, so heißt es. Jules Naud wollte zu früher Stunde mit seinem Kahn ablegen, da merkt er, dass sich dass Schiff festgefahren hat. Um der Sache auf den Grund zu gehen, muss er ein wenig stochern. Was er dabei herausholt, gefällt ihm überhaupt nicht: Leichenteile. Kommissar Maigret hat es mit einer Leiche zu tun, der der Kopf fehlt, was die Ermittlungen nicht erleichtert.
Bum-Bum saß im Büro von Maigret. Der Kommissar konnte den alten Schulkameraden immer noch nicht leiden. Die Höflichkeit verlangte es, dass er sich das Begehren des Mannes anhörte. Dieser Bum-Bum, der sich bürgerlich Ferdinand Fumal nannte, hatte ein Problem. Es gab Menschen, die ihm nicht wohlgesonnen waren und angekündigt hatten, ihn umzubringen. Bum-Bum war in Sorge.
Einer der beliebtesten Maigret-Romane, die es gibt. In der Hitliste der Aufrufe dürfte dieser Roman an Nummer 1 stehen. Oder liegt es daran, dass dieser Roman in der Schule behandelt wird? Wie dem auch sei, Maigret weiß von seiner Beliebtheit unter den Lernenden nichts und wandelt an den Ufern der Seine, um den Mordversuch an einem Clochard aufzuklären. Dabei wird er mit einem schweigsamen Opfer und einer mehr als hochnäsigen Verwandtschaft des Opfers gequält. Die Ursache für den Mordversuch liegt in diesem Fall ganz woanders.
Es begann damit, dass Maigret mit dem Bus zur Arbeit fuhr. Er sinnierte über seine Vorliebe für offene Plattform bei den Bussen nach. Das Gedränge im Inneren der Busse mochte er überhaupt nicht. Nachdem er feststellte, dass ihm die Brieftasche gestohlen wurde, hatte er einen weitere Grund an der Hand, warum er die geschlossenen Busse verabscheute. Wie hätte er ahnen können, dass ihn dieses eher geringfügige Delikt zu einem Mordfall führen würde. Ursprünglich plante Simenon einen Titel wie »Maigret und der ungeschickte Taschendieb«, aber das wäre nicht treffend gewesen. Schließlich bekam der Kommissar nicht unmittelbar mit, dass er bestohlen worden war.
Maigret wird ein Mord angekündigt. Auf besten Büttenpapier, so dass sich für Maigret die Spur sehr leicht zurückverfolgen lässt. Die Spur führt zu einem renommierten Rechtsanwalt, der sein Haus kaum noch verlässt. Der Rechtsanwalt hat den Brief nicht geschrieben. Für Maigret stellt sich die Frage, wer wen umbringen will.
Hauptprotagonistin in dieser Erzählung ist eine widerspenstige Teenagerin, die den guten alten Maigret zur Weißglut treibt. Jeden Verbrecher hat er in langen Verhören geknackt, aber das Mädchen lässt sich von der Autorität Maigrets nicht beeindrucken. Sie beschimpft ihn vor seinen Mitarbeitern als Lüstling und torpediert seine Verhörmethoden, in dem sie sich auf den Boden legt und einschläft.
Ein zweifelhaftes Vergnügen für Maigret. Er wird in Bergerac für einen langgesuchten Mörder gehalten und darf ein Verhör der gesamten Prominenz der Stadt über sich ergehen lassen. Im Anschluss macht er sich noch beliebter, in dem er die Ermittlungen vom Krankenbett aus führt. Madame Maigret, genauso glücklich wie die Stadtoberen, darf für den Kommissar Handlanger-Dienste verrichten – seine Pflege, weswegen sie eigentlich angereist war, steht hintenan.