Der Maigret-Herbst startet dieses Jahr sehr früh. Genau genommen am 22. Juni. Das verrät zumindest die Herbst-Winter-Vorschau des Audio-Verlages, die dieser Tage veröffentlicht wurde. An diesem Tag erscheinen die von Walter Kreye gelesenen Maigret-Romane »Maigret und der gelbe Hund« sowie ein einer Retro-Ausgabe »Maigret macht Ferien«, in beiden agiert der Kommissar außerhalb seiner Komfortzone.
Hätte nicht gedacht, dass ich so schnell wieder zu dem Band von der Büchergilde zurückkommen würde. Aber ich hielt gerade »Maigret hat Angst« in den Händen und blätterte nach vorkommenden Pariser Inspektoren (bisher ist mir noch keiner untergekommen), stolperte dann am Anfang des fünften Kapitels über ein Wort, dass ich so noch nicht gelesen hatte bzw. mir nicht aufgefallen war. Es ging um ein Unwetter.
Maigret hatte einen langweiligen Polizei-Kongress absolviert und wollte sich ein Wochenende lang bei seinem Freund Julien Chabot erholen. Was stand auf dem Plan? Alte Erinnerungen auffrischen. Daraus wurde nichts: Chabot hatte Stress. In seinem Städtchen hatte es drei Morde gewesen und die Stimmung im Ort war explosiv. Teile der Bevölkerung hatten den Verdacht, dass sich die hohen Herren im Ort gegenseitig schützten und so war auch das Vertrauen in den Untersuchungsrichter erschüttert. Chabot erhoffte sich tatkräftige Hilfe seines Kommissars, der sich nur ungern in die Affäre hineinziehen ließ.