Die siebenundzwanzigjährige Jade Labeste spielte in der Roman-Verfilmung an der Seite von Gérard Depardieu die Figur der Betty. Für die Schauspielerin, die 2017 in das Filmgeschäft einstieg, war es die erste Hauptrolle in einem großen Film und anlässlich der Veröffentlichung gab sie für die »Pressemappe« ein Interview zur Arbeit mit ihrem großen Schauspiel-Kollegen und dem nicht minder prominenten Regisseur.
Meine bessere Hälfte war der Meinung, dass ich während des Filmes sehr gefesselt war und dem Streifen zugewandt war. Betreibt man so etwas wie diese Seite, ist die Herangehensweise an eine Maigret-Verfilmung eine andere, als würde man sich einen normalen Blockbuster anschauen. Aber es gab noch einen zweiten Aspekt: Ich war in steter Sorge um die Maigret-Figur.
Es gibt Maigret-Darsteller, die nicht im Fokus dieser Seite stehen. Der Grund dafür ist recht einfach: Mangelndes Renommee hierzulande und dieses wiederum liegt darin begründet, dass die Filme nicht (mehr) verfügbar sind oder nie synchronisiert wurden. Über die Qualität der Produktionen bzw. die der Maigret-Darsteller sagt das aber aber recht wenig aus. Hier eine Sammlung von Beiträgen, die diesen Darstellern gewidmet sind.
Die Engländer haben eine unbestreitbare Tradition, was Maigret-Verfilmungen angeht (Rupert Davies und Michael Gabon). In die Tradition trat 2016 jemand, den man in der Rolle nie erwartet hätte: Rowan Atkinson.
Was die Schauspieler angeht, so hat doch ein Jeder seine Vorlieben. Da geht es den Maigret-Liebhabern nicht anders als den Fans von Sherlock Holmes. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dort genauso kontrovers diskutiert wird, wer denn nun der »Beste« ist. Eine Methode herauszufinden, wer objektiv der »Beste« wäre, hätte die von mir gewählte Methode sein können, die sich an den Bewertungszahlen bei einem Film-Portal orientiert.
Den ganzen Tag hat mich das zweite Volume der deutschen Bruno-Cremer-Maigret-Verfilmungen beschäftigt. Dann fängt man an, etwas zu schreiben - ah, die Artikel sind auf der Seite gar nicht zu sehen. Dann stellte ich fest, dass die Listen mit den Bildern nicht korrespondieren - also erst einmal das korrigieren. Zwischendurch mal zum Sport, um nicht nur vor dem Computer zu hocken.
Als im April die Nachricht kam, dass PIDAX nicht nur die Rupert-Davis-Maigrets veröffentlichen würde, hatte ich zuerst eine Freudsche Fehlschaltung: Ich dachte, sie brächten die Maigrets mit Jean Richard heraus. Aber schon nach kurzer Zeit realisierte ich, dass es Bruno Cremer war, der den Maigret spielte und damit den Maigret, der als der 90er-Jahre-Maigret bezeichnet werden darf.
Die Maigret-Filme mit Bruno Cremer liefen in den neunziger Jahren auf VOX. Das war zu der Zeit, als man VOX als anspruchsvolle Alternative zu anderen Privat-Sendern etablieren wollte. Das hat, wie man heute weiß, nicht geklappt. Ich habe sie damals nicht gesehen, da mich das Thema »Maigret« zwar in Buch-Form durchaus schon interessierte. Die Filme waren mir aber schnuppe.
Die Presse sah darin eine Wechsel in der Philosophie des Senders, weg vom reinen Infotainment-Kanal (ja, das war damals so ein Schlagwort), hin auch zum Unterhaltungsprogramm. Was ließ die Journalisten so etwas schreiben? Die Ausstrahlung der bis dahin in Deutschland noch nicht gezeigten Folgen von Bruno Cremers Maigret, produziert vom französischen Fernsehen.